Fachklinik sammelt Kippen

Zigarettenstummel landen in besonderen Behältern

ANDERNACH Zigarettenkippen richten großen Schaden an. Allein in Deutschland werden jährlich etwa 106 Milliarden Zigaretten geraucht. 80 Prozent davon landen anschließend auf dem Boden und belasten jahrelang die Umwelt. 

Die in der Zigarette enthaltenen Schadstoffe und Nervengifte werden bei Regen innerhalb von 30 Sekunden aus dem Filter in den Boden und ins Grundwasser ausgespült. So landen vier bis sechs Milligramm Nikotin pro Kippe in der Umwelt. Die Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach sagt diesem Missstand nun den Kampf an. 

Zwei neue Aschenbecher hängen im Gelände am klinischen Zentrum und am Pavillon im Park, weitere sollen folgen. Durch diese speziellen Aschenbecher ist gewährleistet, dass die Zigarettenstummel als Wertstoff separiert und bestmöglich recycelt werden können. Partner hierbei ist der spenden- und beitragsfinanzierte Verein Tobacycle aus Köln. 

Nach dem Sammeln werden die Zigarettenkippen laut Tobacycle restlos verwertet – inklusive Asche und Giftstoffen. Wörtlich heißt es auf der Internetseite des Vereins: „Wir recyceln zu einem spritzfähigen Granulat und stellen hieraus die Behälter für unser Sammelsystem her. Alle hergestellten Produkte können wieder vollständig in die Verwertung gegeben werden. Somit entsteht ein geschlossener Wertstoffkreislauf.“ Zum Sammelsystem gehören sowohl kleine Behälter, die man in die Hosentasche stecken kann, als auch größere Behälter, in denen die Zigarettenabfälle nahezu geruchlos gesammelt werden können. 

Sowohl die großen als auch die kleinen Behälter schließen luftdicht, sodass auch die Restglut erstickt und keine Brandgefahr besteht. In die kleinen Drehbehälter passen circa neun Zigarettenkippen. Diese landen dann nicht in der Natur, sondern können dem Recycling zugeführt werden. Die Behälter für die Hosentasche wurden in diesem Jahr auch auf dem Personalfest der Rhein-Mosel-Fachklinik verteilt, mit dem Ergebnis, dass so gut wie keine Stummel auf dem Boden gelandet sind.

Rhein-Zeitung, 2. Oktober 2019

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