Künstlerische Auseinandersetzung mit dem Thema Angst

„Angst weckt Mut“ – Ausstellungseröffnung in der Rhein-Mosel-Fachklinik

Ausstellungseröffnung "Angst weckt Mut"

Die Künstlerin und angehende Psychiaterin Anna Chakhvadze (li.) zeigt in der Ausstellung „Angst weckt Mut“, die von Dr. Barbara Deimling, Sektionsleiterin Depression und Trauma, eröffnet wurde, ihre Werke im Klinischen Zentrum der Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach.

Bereits die Eröffnung der Ausstellung „Angst weckt Mut“ im Klinischen Zentrum der Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach (RMF) bewies sehr großes Interesse an der Bilderschau, die sich mit dem Thema „Angst“ bildhaft auseinandersetzt. Die Initiative dazu erwuchs als Beitrag zur „Woche der seelischen Gesundheit“, erklärte der Ärztliche Direktor Dr. Andreas Konrad in seiner Begrüßung der zahlreichen Gäste zur Vernissage. 

Dass dieses Thema gewählt wurde, hat natürlich einen besonderen Grund, wie Dr. Barbara Deimling, Sektionsleitung Depression und Trauma an der RMF, darlegte: Angststörungen gehören zu den häufigsten psychischen Erkrankungen, kommen sogar doppelt so häufig vor wie Depressionen. Die Diagnose bedeutet für die Betroffenen eine starke Auswirkung auf die Lebensqualität. Im klinischen Alltag kann die Störung durch Doppeldiagnosen auch etwas untergehen.

Künstlerin Anna Chakhvadze ist angehende Psychiaterin

Die in der Ausstellung zu findenden Bilder stammen allesamt von Anna Chakhvadze, einer aus Georgien stammenden Künstlerin und angehenden Psychiaterin, die an der RMF arbeitet. In der georgischen Hauptstadt Tiflis aufgewachsen, besuchte sie dort das Kunstgymnasium mit Schwerpunkt Bildende Künste, wo sie die Techniken von Malerei und Skulptur erlernte. Nach dem Ende des Medizinstudiums zog sie nach Deutschland. 

Ihre Bilder sind „sehr atmosphärisch“, sagte Dr. Deimling und zeigen eine „emotionale Kraft“. Das Leitmotiv der Bilder „Mensch in der Natur sei „romantisierend“ und rege so essentielle Fragen an. Menschen werden auf den Bildern „oft nur angedeutet“. Die Wirkung: „Da können wir uns selber hineinbegeben.“

„Wir dürfen, sollen und müssen über psychische Erkrankungen sprechen“

Mit der Ausstellung verfolgen die Ausstellungsmacher zwei Ziele, so Dr. Deimling. Einerseits soll sie zur Entstigmatisierung psychischer Erkrankungen beitragen. „Wir dürfen, sollen und müssen über psychische Erkrankungen sprechen.“ So soll eine „Normalität in den Umgang mit solchen Erkrankungen gebracht werden. Zum anderen steht das Thema Prävention im Fokus der Klinik – dazu wurde am 17. Oktober zum Vortrag „Wenn Angst die Seele frisst: Entstehungsmechanismen und Bewältigungsstrategien bei Ängsten“ eingeladen.

Die Ausstellung im Klinischen Zentrum der RMF läuft bis zum 5. November. 

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