Nachhaltig genießen

Im Rahmen ihrer Sommerreise besuchte die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer unsere Rhein-Mosel-Fachklinik (RMF) in Andernach, wo sie von Dr. Alexander Wilhelm, dem Geschäftsführer des Landeskrankenhauses, und Mitarbeiter:innen herzlich begrüßt wurde. Bei ihrer Tour durchs Land besuchte die Ministerpräsidentin „Leuchttürme der Nachhaltigkeit“ - wie es in der Medieninformation der Staatskanzlei heißt - und machte auf Best-Practice-Beispiele aufmerksam. Die jüngsten Sommer hätten sehr deutlich gezeigt, wie sich die Welt verändert, so Dreyer. Man müsse noch konsequenter handeln, um die Lebensgrundlage für kommende Generationen zu sichern. „Deshalb hat das Thema Nachhaltigkeit bei der Landesregierung schon lange einen hohen Stellenwert, den wir jetzt weiter ausbauen“, betonte sie. Das Thema „hat viele Facetten“, so Malu Dreyer. Dabei geht es auch um das Thema Ernährung. Gute Vorbilder sind wichtig.

Klinik genießt mit Verantwortung
In der Andernacher Klinik (inklusive der Forensischen Klinik Nette-Gut in Weißenthurm) werden täglich rund 3.500 Essen für Patient:innen, Mitarbeiter:innen und externe Abnehmer produziert. Um einen gewichtigen Beitrag zur nachhaltigen Speisenversorgung zu leisten, wurde vor ein paar Jahren das Projekt „Genießen mit Verantwortung“ ins Leben gerufen.

„Es ist unser Projekt“, sagte Kurt Krechel, Leiter der RMF-Küche sowie Leiter Verpflegungsmanagement des Landeskrankenhauses, der die Umstellung auf eine nachhaltige Speisenversorgung umriss. Es galt, die Verantwortung sich selbst und der Umwelt gegenüber anzunehmen. Im Rahmen der Umstellung auf nachhaltige Speisenversorgung wurde durch neue Rezepturen und das vermehrte Angebot von vegetarischen Gerichten viel Fleisch eingespart – das Fleisch stammt nun von zertifizierten Produzenten. Es werden mehr Bio- und regionale Produkte verarbeitet, weniger Lebensmittel verschwendet, der Energie- und Ressourcenverbrauch konnte reduziert werden, zugleich wird weniger Müll produziert. Sie wollen mehr über das Projekt „Genießen mit Verantwortung“ erfahren? Das können sie hier.

Um das Projekt zu einem Erfolg werden zu lassen, musste es sozial, ökonomisch und ökologisch vertretbar sein, gleichzeitig gesund und attraktiv, um von den Mitarbeiter:innen und Patient:innen angenommen zu werden.

Vorbild über Rheinland-Pfalz hinaus
Heute blickt die Rhein-Mosel-Fachklinik auf eine Reduktion des Fleischeinsatzes von gut 40 Prozent und auf eine Steigerung bei vegetarischen Gerichten um 400 Prozent. Umfragen zeigen, dass die Gästezufriedenheit stark gestiegen ist. Speiseabfälle konnten reduziert werden. Rund 400.000 Plastikverpackungen braucht die Klinik jetzt jedes Jahr weniger. Der Einsatz nachhaltiger Lebensmittel hat in der Klinikküche heute eine Quote von nahezu 50 Prozent. Kurt Krechel ist sicher: „Wir sind Vorbild über Rheinland-Pfalz hinaus.“ All das wäre allerdings nicht zum Erfolg gekommen, wenn Geschäftsführung und Klinikleitung das Projekt nicht so tatkräftig unterstützt hätten. Die Ministerpräsidentin überzeugte sich vom Angebot im Betriebsrestaurant und aß dort zu Mittag. Zum Abschluss ihres Besuchs in der RMF stattete sie der Küche einen Besuch ab und dankte den Mitarbeiter:innen für ihren täglichen Einsatz. Wolfgang Pape