Neuer Workshop für Pflegeteams erobert Krankenhäuser in Rheinland-Pfalz

14 Einrichtungen mit 28 Pflegeteams stellten sich der Methode Tea(m) Time des Landeskrankenhauses – Förderung des Arbeitsministeriums

Andernach. 28 Pflegeteams aus 14 Krankenhäusern in Rheinland-Pfalz haben in den vergangenen zwei Jahren am Projekt „Tea(m)Time im Krankenhaus – Psychische Belastungen am Arbeitsplatz erfassen und handeln“ des Landeskrankenhauses teilgenommen. Die Methode fördert langfristig die Gesunderhaltung von Pflegeteams und erfasst die psychischen Belastungen am Arbeitsplatz. Damit wird Tea(m)Time auch den Anforderungen des Arbeitsschutzgesetzes gerecht.

Gefördert wurde das Projekt vom Ministerium für Arbeit, Soziales, Transformation und Digitalisierung. Minister Alexander Schweitzer sagte anlässlich der virtuellen Abschlusspräsentation: „Arbeitsbedingungen so zu gestalten, dass sie gesundheitsgerecht sind, beginnt immer mit einer vollständigen Gefährdungsbeurteilung der Mitarbeitenden – ob physisch und psychisch. Diese Belastungen zu erkennen, ist im Alltag aber nicht immer einfach. Deshalb gilt es, vielversprechende innovative praxisnahe Ansätze nach vorne zu rücken, die dazu beitragen können, psychische Belastungen am Arbeitsplatz besser zu erkennen, aufzugreifen und zu mildern. So wie mit dem Projekt ,Tea(m) Time im Krankenhaus – Psychische Belastungen am Arbeitsplatz erfassen und handeln‘. Dabei wurde interessierten Krankenhäusern in Rheinland-Pfalz die Möglichkeit eröffnet, ihre Pflegeteams in die Methode einzuführen und zu qualifizieren.“

Für das Landeskrankenhaus (AöR) und seine Projekt-Partner, die Unfallkasse Rheinland-Pfalz und die Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz, ist Tea(m) Time seit seiner Entwicklung vor einigen Jahren eine Erfolgsgeschichte. So hatte die Unfallkasse dem Landeskrankenhaus bereits früh attestiert, dass die Methode die Anforderungen der Unfallkasse in Bezug auf die Gefährdungsbeurteilung zur psychischen Belastung am Arbeitsplatz erfüllt. Zudem bestätigten die Rückmeldungen von Teilnehmenden die Verantwortlichen. Mehr als 80 Prozent stuften die Methode als sehr hilfreich ein, um Belastungen zu erkennen und für sie selbstständig Lösungsansätze zu finden.

Für Dr. Alexander Wilhelm, Geschäftsführer des Landeskrankenhauses, ist Tea(m) Time mittlerweile ein wichtiger Faktor zur Gesunderhaltung der Mitarbeiter:innen auf den Stationen des Landeskrankenhauses. Er sagte: „Die Arbeitswelt der Krankenhäuser wird immer komplexer und unsere Pflegeteams stehen mittendrin. Statt unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern jedoch immer mehr Konzepte überzustülpen, wollen wir sie mit Tea(m) Time befähigen, sich selbst hochmotiviert und partizipierend mit einer Resilienz von innen heraus auszustatten.“

Die Methode ist klar strukturiert. Die Mitarbeiter:innen eines Teams treffen sich dauerhaft und regelmäßig zu ihren Tea(m) Times. Moderiert wird die bewusste Auszeit von der Stationsleitung, die zuvor in Präsenz- und Onlineschulungen qualifiziert und während der Umsetzung durch Live-Online-Trainings gecoacht worden ist. Die Stationsleiter:innen begleiten ihr Team beim Erkennen von Belastungen sowie beim Aufspüren von Lösungsansätzen. Den Teams wiederum obliegt die Aufgabe Probleme offen zu benennen, sie zu priorisieren und gemeinsam konkrete Lösungen zu erarbeiten, um als Einheit zur Gesunderhaltung und Prävention der einzelnen Kollegen und Kolleginnen und der Gruppe beizutragen.

Tea(m) Time ist somit eine alltagstaugliche Möglichkeit der Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen und der Bearbeitung derselben auf kreative und lösungsorientierte Weise durch das Team selbst. Die Methode nutzt die Ressourcen und die Intelligenz von Teams, um partizipativ Belastungen der Arbeit zu reduzieren und Prozesse zu gestalten. 

Eine besondere Herausforderung war es für die Trainer des Landeskrankenhauses, das Schulungs- und Coachingkonzept in der Hoch-Zeit der Pandemie onlinetauglich umzuschreiben und durchzuführen. „Dieser Transfer ist wahrlich gelungen“, lobt Geschäftsführer Alexander Wilhelm die Arbeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Einen großen Erfolg verbuchte Tea(m) Time übrigens auch im Jahr 2017. Das Projekt erhielt den 2. Deutschen BGM-Förderpreis, ausgelobt von der DAK Krankenkasse. Unter dem Schwerpunkt „BGM und die Herausforderungen der modernen Arbeitswelt“ hatten sich insgesamt 88 Firmen am Wettbewerb beteiligt.

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