Patienten aus Katastrophengebiet nach Andernach gebracht

Nach der teilweisen Zerstörung der Dr. von Ehrenwall`schen Klinik im Ahrtal durch die verheerende Flut in der vergangenen Woche, sprang die Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach ein und übernahm zunächst gemeinsam mit der Klinik Waldbreitbach die Pflichtversorgung für den Kreis Ahrweiler.

Andernach. Seit dem 19. Juli ist nun klar, dass die Pflichtversorgung allein auf die RMF übertragen wurde. Das Marienhaus Klinikum St. Elisabeth Gerolstein und das Marienhaus Klinikum St. Antonius Waldbreitbach haben aktiv ihre Unterstützung angeboten. Das bedeutet einen erheblichen organisatorischen und personellen Mehraufwand für die Andernacher Kolleginnen und Kollegen. Am Montagvormittag wusste Karlheinz Saage, Direktor des Bereichs Fördern | Wohnen | Pflegen, von bereits mehr als 80 Patienten, die aus der Ahrweiler Klinik übernommen wurden.

Um Kapazitäten zu schaffen, wurden zum Teil Dreibettzimmer, die mit Beginn der Corona-Pandemie zu Zweibettzimmern wurden, wieder belegt - das geschah in Absprache mit dem Gesundheitsamt und ist mit geimpften und getesteten Patienten möglich.

Personal wird dringend gebraucht

„Wir hätten noch Reserven“, so Karlheinz Saage (Direktor Fördern | Wohnen | Pflegen - Gemeindepsychiatrie). Das größte Problem ist derzeit die Personalknappheit. Daher laufen im Augenblick Gespräche mit der Dr. von Ehrenwall`schen Klinik, Personal aus Ahrweiler in Andernach arbeiten zu lassen.

Die Andernacher Kolleginnen und Kollegen arbeiten bereits mit Zusatzdiensten und zusätzlichen Rufbereitschaften. Das gilt für alle aus dem Behandlungsbereich, den ärztlichen Dienst, die Psychologen sowie die Pflege. Schülerinnen und Schüler der Krankenpflegeschule Andernach und der Ergotherapieschule Koblenz werden als Unterstützung auf den Stationen eingesetzt. Auch die Klinik Nette-Gut bot ihre Unterstützung an.

„Die Nachfrage könnte riesig werden!“

Um dem Patientenansturm Herr zu werden, können keine elektiven Patienten aufgenommen werden - und niemand kann sagen, wie lange dieser Zustand noch andauert, da die immensen Schäden im Ahrtal in der Gänze erfasst werden müssen, bevor die Aufbaumaßnahmen beginnen. Denn es müssen Kapazitäten freigehalten werden für neue akute Fälle. Alles, was nicht zwingend notwendig ist, wird verschoben.

„Wir gehen davon aus, dass traumatisierte Patienten dazu kommen werden“, so Saage. „Die Nachfrage könnte riesig werden!“

Wolfgang Pape

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