Neurologie und Klinische Neurophysiologie

In unserer Neurologischen Abteilung werden Patienten mit allen Arten von Erkrankungen des zentralen Nervensystems (des Gehirns und/oder des Rückenmarks), der peripheren Nerven sowie der Muskulatur behandelt.
Die Abteilung verfügt über drei Stationen. Neben zwei Normalstationen gibt es eine Neurologische Intensivstation, fünf Intensiv- und Beatmungsbetten sowie eine Schlaganfallstation (Stroke Unit) mit acht Betten.
Unsere Schwerpunkte
Hirninfarkt oder Hirnblutung auf einer dafür spezialisierten Schlaganfallstation (Stroke Unit).
In Zusammenarbeit mit dem St. Nikolaus-Stiftshospital erfolgt eine Schlaganfallversorgung, die grundsätzlich durch die Stroke Unit der Rhein-Mosel-Fachklinik gesteuert wird. Unter anderem mittels neurologischer und internistischer Konsile wird eine stets qualitätsorientierte Versorgung ermöglicht.
Parkinson-Erkrankung und andere Parkinson-Syndrom, Multisystemerkrankung, amyotrophe Lateralsklerose, dementielle Syndrome mit Störungen der Hirnleistungsfähigkeit – zum Beispiel Alzheimer-Krankheit.
Multiple Sklerose, bakterielle und virale Infektionen des Gehirns und des Rückenmarks (Meningitis –Encephalitis) und andere.
Zur Vorbereitung und zur Nachsorge nach einer operativen Behandlung.
Polyneuropathien, Polyradikulopathien (zum Beispiel Guillain-Barre-Syndrom), Muskelerkrankungen (zum Beispiel Myopathien, Muskeldystrophien).
Botulinumtoxin-Behandlung bei Bewegungsstörungen.
Kopf- / Gesichtsschmerzen, Rückenschmerzen, Bandscheibenvorfall.
und andere anfallsartige Störungen.
Schwindel- und Tinnitus-Abklärung, Synkopen.
Unsere Abteilung für Neurologie und Klinische Neurophysiologie wird seit 2006 regelmäßig von der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft (DMSG) mit dem Zertifikat „Anerkanntes MS-Zentrum" zertifiziert. Die Auszeichnung soll MS-Erkrankten in Deutschland eine unabhängige verlässliche Orientierung geben.
Als MS-Zentrum bietet die Abteilung Antworten auf alle medizinischen Fragen, vor denen Menschen stehen, die von heute auf morgen mit der Diagnose Multiple Sklerose konfrontiert werden. Die bestmögliche Versorgung für diesen Fall der Fälle finden zu können, ist für jeden MS-Erkrankten von höchster Bedeutung.
Das Zertifikat „Anerkanntes MS-Zentrum" nach den Richtlinien der DMSG sichert eine qualitativ hochwertige, von Leitlinien gestützte akute und rehabilitative Behandlung durch auf MS spezialisierte Neurologen und andere MS-Fachkräfte. Der Kriterienkatalog für die Anerkennung als zertifiziertes MS-Zentrum ist von international führenden, unabhängigen MS-Experten erarbeitet worden, die dem Ärztlichen Beirat des DMSG-Bundesverbandes angehören.
Die Erfüllung der Kriterien ist regelmäßig nachzuweisen, um das Zertifikat zu erhalten, die Vergabe gilt für jeweils zwei Jahre. So gewährleistet die DMSG, dass nur solche Kliniken und Praxen das Zertifikat führen können, die sich regelmäßig der Überprüfung stellen. Damit definiert die DMSG Qualitätsstandards, die die Versorgung MS-Erkrankter weiter anheben sollen und die Lebensqualität deutlich erhöhen (Erläuterung der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft zum Zertifikat „Anerkanntes MS-Zentrum“).
Wie wir arbeiten
Unsere klinische Neurophysiologie bietet das gesamte Spektrum der diagnostischen Verfahren für die peripheren und zentralen Erkrankungen des Nervensystems an.
Diagnostische Verfahren
- Elektroenzephalografie (EEG)
Die Elektroenzephalografie (EEG) ist eine Funktionsuntersuchung des Gehirnes, zum Beispiel im Rahmen der Epilepsiediagnostik oder der Untersuchung bewusstloser Patienten. - Elektromyografie und Elektroneurografie (EMG/NLG)
Diese umfassen Untersuchungen der Muskulatur (Elektromyografie), der peripheren Nerven (Elektroneurografie = Messung der Nervenleitgeschwindigkeiten (NLG)) sowie des autonomen Nervensystems. Diese Untersuchungen werden durch Untersuchungen von Reflexbahnen ergänzt, die durch bestimmte Abschnitte des Gehirns (Hirnstammreflexe: Blinkreflex, Masseterreflex, Masseter silent period etc.) laufen. - Evozierte Potenziale
Auch Hörbahn (AEP), Sehbahn (VEP), sowie Bahnsysteme, die motorische (MEP) und sensible (SEP) Informationen leiten. Sie können bei Erkrankungen des zentralen Nervensystems (zum Beispiel Multiple Sklerose, Amyothrophe Lateralsklerose) erfasst werden.
Im Labor werden auch spezielle EMG-Techniken bei besonderer Fragestellung angeboten: Neuro-urologische EMG-Diagnostik, Single-Fiber-EMG, Zwerchfell-EMG.
Zur Analyse von Störungen des Gleichgewichts stehen Posturografie - Balance Master zur Verfügung. In Planung ist eine Vestibularisprüfung mit Nystagmografie.
Eine Besonderheit der Abteilung ist das Bewegungsanalyselabor, das zur Erfassung extrapyramidalmotorischer Bewegungsstörungen bereit steht.
Insgesamt verfügen wir über vier neurophysiologische Messplätze, die Untersuchungen für unsere Klinik sowie für auswärtige Krankenhaus-Abteilungen und niedergelassene Kollegen durchführen. - Sonografie
Doppler-, farbcodierte extra und intrakranielle Duplexsonografie, transkranielle Dopplersonografie, Bubble-Embolie-Detektion.
Zusätzlich erfolgt mittels Ultraschall die Darstellung der Muskulatur (Muskelsonografie) bei Fragen neuromuskulärer Erkrankungen, ebenso die Restharnbestimmung bei neurogenen Blasenstörungen.
nebenwirkungs- und schmerzfreie Messung der Geschwindigkeit von Blut in den Schlagadern, Anfertigung von Bildern der Gefäßwand und des umgebenden Weichteilgewebes. - Internistischer Funktionsbereich
Abdomensonografie, Langzeit-EKG, Langzeit-RR
Rainer Nottbohm
Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie
r.nottbohm@rhein-mosel-fachklinik-andernach.de - Computertomografie
Mittels Computertomografie erfolgt die Darstellung des Gehirns und des Rückenmarks sowie der Wirbelsäule. Zusätzlich ist die Darstellung der Gefäße (CT-Angiografie) möglich. - Kernspintomografie (MRT), Röntgen
Die Kernspintomografie des Schädels, des Rückenmarks beziehungsweise der Wirbelsäule und der Muskulatur erfolgt in Kooperation mit einer radiologischen Praxis. Die konventionelle Röntgendiagnostik (Röntgen Schädel, Wirbelsäule) erfolgt digital. Die Kernspintomografie erfolgt in unserer Abteilung. - Liquorlabor, allgemeine und spezielle Labordiagnostik
Wir nehmen die Proteinanalyse nach Reiber, die isoelektrische Fokussierung, die Liquorzytologie sowie die Frühdiagnostik für Demenzen und Neuroborreliose in unserer Abteilung vor. - Angiografie
Die Klinik verfügt über eine hochmoderne biplane Angiografie zur Diagnostik cerebralvaskulärer Erkrankungen und zur Therapie unter Anderem vom akuten Schlaganfall (Thrombektomie) und Stent-Versorgung bei Stenosen der hirnversorgenden Gefäße.
Auf der Intensivstation unserer Abteilung werden die innovativsten Therapien des Fachbereichs Neurologie durchgeführt. Menschen aller Altersstufen aus der gesamten Region mit schwersten Erkrankungen auf neurologischem Fachgebiet werden auf der Station betreut. Hierzu stehen insgesamt fünf Beatmungsbetten zur Verfügung.
Folgende Erkrankungen werden auf der Neurologischen Intensivstation behandelt:
- Guillain-Barré-Syndrom (Aszendierende Polyradikulitis)
- Myasthenia gravis
- Virale und bakterielle Meningitis und Enzephalitis
- Status epilepticus
- Intrazerebralen Blutungen und akute Subarachnoidalblutungen
- Neurotraumatologische Patienten (Traumatische Subarachnoidalblutung, Hirnkontusionen)
- Patienten nach interventionellen Eingriffen (z.B. nach Aneurysmaclipping, -coiling, Angiomembolisationen etc., Carotisstent, Lysebehandlung)
- Schwere Stoffwechselentgleisungen mit neurologischen Komplikationen (Hyponatriämie, Hypernatriämie mit epileptischen Anfällen)
- Schwere Enzephalopathien
- Komata (anoxisch, metabolisch, toxisch)
Die Behandlung in der Neurologischen Akutabteilung geschieht in erster Linie medikamentös in Verbindung mit der Physiotherapie. Rollstuhl- und desorientierte Patienten sowie Betroffene mit gravierenden Gangstörungen werden zu jeder Therapie abgeholt. Die Therapie gestaltet sich abhängig von der Diagnose, dem Befund und der Belastbarkeit des jeweiligen Patienten.
Physiotherapieangebote im Einzelnen
- Großer Therapieraum
- Krankengymnastik auf neurophysiologischer Grundlage (Bobath, Vojta, PNF)
- Rückenschule (Brunkow)
- Gleichgewichts- und Koordinationstraining, Schwindeltraining
- Gangschulung beziehungsweise Rollstuhltraining
- Laufbandtraining
- Wirbelsäulengruppenbehandlung
- Hilfsmittelversorgung
- Manuelle Massagen, Wärme- und Kältetherapie
- Stangerbad
- Elektrotherapie, Ultraschall
- Gefäßtraining, Atemgymnastik
- Weitere Therapieangebote: Massagen, Lymphdrainagen, Schlingentischbehandlung
Neurologische Erkrankungen oder andere akute Störungen des Nervensystems stellen Betroffene oft abrupt vor große Herausforderungen im Alltag und können die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. Die Ergotherapie ist daher ein fester Bestandteil der neurologischen Versorgung auf der Stroke Unit sowie den neurologischen Stationen. Ziel der Behandlung ist es, Patienten frühzeitig therapeutisch zu begleiten und gezielt dabei zu unterstützen, alltagsrelevante Fähigkeiten wiederzuerlangen oder zu erhalten.
Die ergotherapeutische Behandlung beginnt im Rahmen des Stroke-Unit-Konzeptes innerhalb der ersten 24 Stunden nach Aufnahme. Die Therapie wird auch an Wochenenden und Feiertagen durchgeführt. Nach Verlegung auf die neurologische Allgemeinstation wird, sofern therapeutisch und medizinisch indiziert, die ergotherapeutische Behandlung fortgeführt.
Im Mittelpunkt steht die Behandlung von Einschränkungen in der Bewegung, Wahrnehmung und Kognition, die alltägliche Aufgaben beeinträchtigen können. Dazu erfassen wir die Beeinträchtigungen in der Handlungsfähigkeit, sowohl körperlich als auch geistig und seelisch, und die verbliebenden Restfunktionen.
Wir arbeiten ganzheitlich und nutzen individuell angepasste Behandlungsformen wie das Training der Aktivitäten des täglichen Lebens (ADL), motorisch-funktionelle und sensomotorisch-perzeptive Verfahren, kognitives Hirnleistungstraining, sowie bei schwer betroffenen Patienten, basale Stimulation. Die Maßnahmen orientieren sich am aktuellen klinischen Zustand und berücksichtigen die individuellen Bedürfnisse und Rehabilitationsziele der Patienten.
Wir bieten eine störungsspezifische Sprachtherapie, insbesondere von Patienten nach akuten Schlaganfällen.
Die differenzierte Untersuchung erfolgt unter anderem durch eine computergestützte Analyse.
Im Rahmen von neurologischen Erkrankungen kann es zu folgenden Symptomen kommen:
- Sprachstörungen (Aphasien)
- Sprechstörungen (Dysarthrien)
- Stimmstörungen (Aphonien/Dysphonien)
- Schluckstörungen (Dysphagien)
Im Vordergrund unserer sprachtherapeutischen Arbeit steht die Behandlung von Patienten mit Aphasien. Aphasie bedeutet „Sprachverlust". Menschen, die unter ihr leiden, haben Schwierigkeiten beim Sprechen, Verstehen, Schreiben und Lesen. Durch die intensive Sprachtherapie können die aphasischen Störungen gemindert oder beseitigt werden. Das allgemeine Behandlungsziel besteht darin, dem Aphasiker sprachliche Kommunikation im Alltag wieder zu ermöglichen.
Unser sozialmedizinischer Dienst unterstützt den Patienten und seine Angehörigen bei der Einleitung einer stationären Weiterbehandlung in entsprechenden Reha-Einrichtungen, bei der Einleitung von Anschlussheilbehandlungsmaßnahmen (AHB), und auch bei der Rückkehr in das häusliche Umfeld, unter anderem durch Organisation ambulanter Pflegedienste und Versorgung durch Hilfsmittel.
Es erfolgt eine umfassende und detaillierte neuropsychologische Diagnostik zur Klassifizierung kognitiver Funktionsstörungen, zum Beispiel im Rahmen von Demenzerkrankungen oder auch bei Patienten mit kognitiven Störungen im Rahmen eines Schlaganfalls.
Aufnahme in der Neurologie
Zentrale Aufnahme und neurologische Notfälle
Stroke Unit/ Neurologische Intensivstation
Aufnahmekoordination und –Planung Neurologie (geplante Aufnahmen)
Telefonische Erreichbarkeit (10:00 – 16:00 Uhr)
Service - Patientenportal
Das Patientenportal des Landeskrankenhauses ermöglicht Ihnen digitale
- Terminanfragen
- Kommunikation mit unseren Einrichtungen
- Vorausfüllen von Unterlagen
- Austausch von Dokumenten
Hier gelangen Sie zum Patientenportal.
Ihre Ansprechpersonen

Dr. med. Christian Bamberg
Chefarzt

Manuela Tajjiou
Sekretärin Chefarzt
Markus Fischer
Abteilungsleitung Pflege Neurologie & Gerontopsychiatrie

Stella Polcher-Nergar
Abteilungsleitung Pflege Neurologie & Gerontopsychiatrie
Neurologie 1

Neurologie 2
