Belastung pflegender Angehöriger lässt sich frühzeitig erkennen

Das Zentrum für psychische Gesundheit im Alter (ZpGA) hat in einem Kooperationsprojekt mit dem Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP) den FARBE-Fragebogen entwickelt. Diese Entwicklung wurde von der compas private Pflegeversicherung gefördert.

Pflegende Angehörige werden mitunter als „hidden patients“ (verborgene Patienten) bezeichnet. Denn häufig werden ihre durch die Pflegesituation bedingten oder begünstigten gesundheitlichen Belastungen vom Gesundheitssystem nicht erkannt. Dabei sind sie häufiger von psychischen und physischen Problemen betroffen, als dies bei nicht pflegenden Personen der Fall ist. Dabei stellen pflegende Angehörige mit etwa 4,7 Millionen Menschen in Deutschland einen nicht zu unterschätzenden Anteil der Bevölkerung dar. Aufgrund ihrer häufigen Betroffenheit kommt Prävention bei dieser Gruppe eine besondere Relevanz zu. 

Dabei bieten sich im Rahmen der Pflegeberatung zahlreiche Möglichkeiten, eben zu dieser gesundheitlichen Prävention bei pflegenden Angehörigen beizutragen. So könnten innerhalb dieser Pflegeberatung Risikofaktoren identifiziert und geeignete präventive Interventionen angeboten werden.

Eben für diese professionelle Beratungssituation stellt das ZQP ein wissenschaftsbasiertes Screening-Instrument FARBE (Fragebogen zur Angehörigen-Resilienz und –Belastung) zur Verfügung. Das Instrument beinhaltet zwei Fragebögen, einen generellen Fragebogen für pflegende Angehörige (FARBE) und einen Fragebogen, der sich speziell an Angehörige von Menschen mit Demenz richtet (FARBE-DEM). Zudem wird ein Auswertungstool und ein Manual zur Verfügung gestellt.

Mittels der Fragebögen lassen sich die individuelle Resilienz- und Belastungsfaktoren eines pflegenden Angehörigen einzuschätzen. Die Auswertung der Antworten erfolgt automatisiert und mündet in einer übersichtlichen Grafik, die deutlich zeigt, ob bei einem pflegenden Angehörigen ein erhöhter präventiver Beratungsbedarf besteht. Zudem lässt sich die individuelle Wichtigkeit einzelner Themen erkennen. Die Ergebnisse lassen sich speichern und ausdrucken. So können sie auch für spätere Beratungstermine genutzt werden. 

Zu den Fragebögen für pflegende Angehörige (ZQP)

zurück