Dr. Heidemarie Matejka nach 32 Jahren verabschiedet

Langjährige Chefärztin der Psychiatrischen Institutsambulanz an der Rheinhessen-Fachklinik Alzey geht in den Ruhestand

Nach mehr als 32 Jahren in der Rheinhessen-Fachklinik Alzey (RFK) beendete Dr. Heidemarie Matejka, Chefärztin der Psychiatrischen Institutsambulanz (PIA), ihre berufliche Laufbahn. Mit einer Feier wurde sie in den Ruhestand verabschiedet. Einig waren sich die Rednerinnen und Redner, dass mit ihrem Abschied eine Ära endet.

Aufgabe der PIA ist es, durch eine fachpsychiatrische Behandlung Klinikaufenthalte psychisch Kranker zu verkürzen oder zu vermeiden. Auf der gesetzlichen Grundlage des Sozialgesetzbuch (SGB) V sind die Psychiatrischen Institutsambulanzen mit einem spezifischen Versorgungsauftrag für psychisch kranke Patienten ausgestattet, die wegen der Art, Schwere oder Dauer ihrer Erkrankung eine krankenhausnahe Behandlung benötigen beziehungsweise in einer herkömmlichen psychiatrischen Praxis nicht angemessen behandelt werden können.

Die Ärztin setzte bereits früh ein zukunftsweisendes Konzept, die aufsuchende, sozialpsychiatrische ambulante Behandlung, um, als nahezu alle anderen Institutionen noch konservativ, das heißt in der Klinik verankert, arbeiteten. Unter der Leitung Dr. Matejkas wurde die Patientenversorgung auf hohem Niveau sichergestellt und die Versorgungsqualität immer weiterentwickelt. Daher wird die Trägerin des Verdienstordens des Landes Rheinland-Pfalz auch als Pionierin auf diesem Gebiet bezeichnet. Der Ärztliche Direktor Prof. Dr. Michael Huss hob hervor, die geschätzte Kollegin habe stets „auf den Punkt“ gearbeitet, was sie sagte, habe sie auch getan. Er sei von ihrer Arbeit „zutiefst beeindruckt“, mit ihrer Patientenorientierung habe sie die Klinik maßgeblich vorangebracht.

Dr. Alexander Wilhelm bezeichnete die Ärztin als „ganz besonderes Vorbild“, da sie 32 Jahre lang dem Unternehmen „hochgradig loyal“ die Treue hielt. Das ist heute nicht mehr selbstverständlich, weiß der Geschäftsführer des Landeskrankenhauses. Er schilderte sie als „sehr kompetente, freundliche, zugewandte Ärztin. Über sie sei von allen stets respektvoll gesprochen worden. „Vielen Dank für Ihr jahrzehntelanges Engagement!“

„Sie sind die PIA“, brachte es Steffi Kleinert, Leiterin Fördern I Wohnen I Pflegen - Gemeindepsychiatrie, auf den Punkt. Sie habe immer für ihren Verantwortungsbereich eingestanden und dafür gekämpft. Sie wünschte ihr alles Gute für den Ruhestand. Personalrat Walther Fröbisch schilderte, dass man am Namen Dr. Matejka grundsätzlich nicht vorbeikam, wenn es in der Klinik um das Thema Psychiatrie gegangen sei. Er dankte ihr im Namen des Personalrats für die lange zuverlässige Arbeit.

Die Rede von Dr. Wolfgang Guth, langjähriger Ärztlicher Direktor der RFK, wurde aus gesundheitlichen Gründen in Vertretung von Jan Weyerhäuser, Chefarzt der Allgemeinpsychiatrie 3 / Gerontopsychiatrie, gehalten. Als langjähriger Wegbegleiter und Förderer hat Dr. Guth eine besondere Beziehung zu Dr. Matejka. Er nennt die PIA eine „tragende Säule der Klinik“, könne sich die Institutsambulanz ohne Dr. Matejka „kaum vorstellen“.

Die Umwandlung von der „Verwahrpsychiatrie“ zur Sozialpsychiatrie mitzugestalten, war eine „spannende und wichtige Zeit“, sagte Dr. Heidemarie Matejka. Sie blickt auf eine lange und harte Aufbauarbeit zurück, um das zu erreichen „was heute selbstverständlich ist“. „Ich durfte Teil dieser Bewegung sein.“

Sie unterstrich, dass ihr ehemaliger Ärztlicher Direktor seinerzeit „etwas gewagt“ habe, die PIA zu einem solch frühen Zeitpunkt zu gründen. Doch der Erfolg gab ihm recht, „die PIA wurde ein Erfolgsmodell“, weiß sie heute. Sie zitierte Prof. Dr. Huss, die PIA sei das „Epizentrum der Ambulantisierung“.

Für die Zukunft sieht Dr. Matejka die Chance, die PIA auszubauen. „Wichtig ist dabei, dass wir im SGB V verankert bleiben. Wir haben gelernt, mit einer fixen Pauschale wirtschaftlich zu arbeiten.“

Am 1. September 1991 begann die geschätzte Ärztin ihre Laufbahn in der heutigen Rheinhessen-Fachklinik Alzey; mehr als 25 Jahre davon arbeitete sie in der Psychiatrischen Institutsambulanz. „Ich beende mein Berufsleben mit großer Dankbarkeit“, sagte sie zum Abschied. Wolfgang Pape

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