Krankenhaus verbessert psychiatrische Versorgung
Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach: Pflegeexperten entwickeln wichtige Pflege-Checkliste für Stationsalltag
Das Versorgungsgebiet der Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach umfasst eine Region, in der mehr als eine halbe Million Menschen leben. Das bedeutet für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine hohe Verantwortung und die Bereitschaft, die medizinische Versorgung und Betreuung ständig weiterzuentwickeln und den Bedürfnissen der Patienten anzupassen. Deshalb hat die Klinik jetzt die pflegerische Intensivbetreuung für psychiatrische Patienten verbessert. Für die Stationen wurde eine umfangreiche Checkliste eingeführt, durch die sichergestellt werden kann, dass keine wichtigen Details in der Patientenversorgung übersehen werden und die Pflegemaßnahmen auf fundierten Beobachtungen basieren. Dies ermöglicht es proaktiv zu handeln, um individuell auf jede Veränderung der Patienten einzugehen.
Bei der Arbeit auf einer psychiatrischen Station ist es unerlässlich, dass aufmerksam und einfühlsam auf die Bedürfnisse von Patienten reagiert werden kann, die sich in akuten psychischen Krisen befinden. Oft benötigen sie eine besonders intensive Begleitung, um eine potenzielle Gefährdung für sich selbst oder ihr Umfeld zu vermeiden. In solchen Situationen liegt der Fokus darauf, die Patienten sicher durch die Krise zu begleiten, indem sie die Unterstützung und den Schutz erhalten, den sie benötigen.
Ein Schlüsselelement dieser Betreuung ist die engmaschige Patientenbeobachtung und -dokumentation. Pflegefachpersonen müssen in der Lage sein, Veränderungen im Zustand der Patienten frühzeitig zu erkennen und angemessen darauf zu reagieren. Das nun eingeführte Dokumentationsinstrument A-MSORT (Andernacher Mersey Care Observation Recording Tool) ist eine Checkliste, die alle relevanten Aspekte der Patientenbeobachtung abbildet, die für eine umfassende Einschätzung und Verlaufsdokumentation des Zustands eines Patienten erforderlich sind.
Der Bogen wurde ursprünglich in England entwickelt. Für die Rhein-Mosel-Fachklinik weiterentwickelt wurde der Bogen durch die beiden Pflegexpertinnen APN (Advanced Practice Nurse) Anne Degen und Franziska Keip. Hinter der Einführung steht ein mehrstufiger Prozess mit Schulung, Pilotierung und Auswertung der Anwendbarkeit im Setting der Fachklinik. Erst danach konnte der Bogen in alle psychiatrischen Fachbereiche ausgerollt werden.
Keip und Degen sind zwei einer ganzen Reihe von Pflegeexperten APN, die mittlerweile in der Rhein-Mosel-Fachklinik tätig sind. Pflegeexperten APN haben neben einer dreijährigen Ausbildung auch ein fachbezogenes Studium absolviert. In ihrem Arbeitsalltag stellen Pflegeexperten APN das Bindeglied zwischen Theorie und Praxis dar, indem sie gleichzeitig in der direkten Patientenversorgung tätig sind, als auch für ihre Fachbereiche unter anderem neue Instrumente und Konzepte entwickeln und einführen. Durch diese Verzahnung können sie Themen und deren Ausgestaltung passgenau an die Bedürfnisse der jeweiligen Bereiche anpassen.
Mit der neu eingeführten Checkliste sind die beiden Pflegeexpertinnen APN mittlerweile gern gesehene Referentinnen bei Fachtagungen in ganz Deutschland. Pflegedirektorin Yvonne Brachtendorf ist deshalb sehr stolz auf ihre Mitarbeiterinnen: „Die Weiterentwicklung des Pflegeberufs in der Rhein-Mosel-Fachklinik hat nur Gewinner. Wir stärken das Ansehen unserer größten Berufsgruppe innerhalb des Unternehmens, die Versorgung der Patienten wird durch die akademische Arbeit verbessert und die Mitarbeiter sind insgesamt zufriedener, weil sie durch solche Projekte unmittelbar einwirken können auf die konzeptionelle Weiterentwicklung der Patientenversorgung.“