Land fördert Klinik Viktoriastift mit 6,22 Millionen Euro

Geld fließt in den Bau einer neuen stationären Kinder- und Jugendpsychiatrie

Die Klinik Viktoriastift (KVS) wird im Zuge der momentan laufenden umfangreichen Sanierungsarbeiten ihr Behandlungsspektrum erweitern. Für die Einrichtung einer Kinder- und Jugendpsychiatrie mit 20 Betten erhielt der Träger der Klinik, das Landeskrankenhaus (LKH), vom Land Rheinland-Pfalz die Zusage über 6,22 Millionen Euro Zuschuss. Staatssekretär Dr. Denis Alt überreichte den Bewilligungsbescheid an LKH-Geschäftsführer Dr. Alexander Wilhelm.

Staatssekretär Alt ließ sich das Hauptgebäude (Cecilienhaus) der KVS zeigen, das seit Monaten kernsaniert und in dem eine Etage für die neue Kinder- und Jugendpsychiatrie (KJP) ausgebaut wird. „Das wird ein ganz maßgeblicher Beitrag für die Versorgung in der Region sein, mit dem jetzt neben dem tagesklinischen Angebot auch die stationäre Versorgung ermöglicht wird“, sagte er und fügte hinzu: „Das unterstützt das Land Rheinland-Pfalz sehr gerne mit 6,2 Millionen Euro.“ Neben der KJP wird wie zuvor der Fokus auf der Rehabilitation von Kindern und Jugendlichen liegen. Darüber hinaus beherbergt das Haus das Sprachheilzentrum und eine Tagesklinik der Kinder- und Jugendpsychiatrie. „Wir sind dankbar für die finanzielle Unterstützung, die das Land uns zukommen lässt“, freute sich LKH-Geschäftsführer Wilhelm. Die Eröffnung des Hauses ist für das erste Quartal 2023 geplant.

Die KJP wird mit 20 Betten in der zweiten Etage des Hauses untergebracht. Die Patient:innen sind im Alter von etwa sieben bis 18 Jahre, erläuterten die Ärztliche Direktorin Beate Kentner-Figura und Pflegedirektorin Angela Körte. Kennzeichnend sei eine Fremd- oder Eigengefährdung, eine „fehlende Impulskontrolle“; daher benötigen die Patient:innen Unterstützung in einem beschützten Rahmen. Von den 20 Betten der Station befinden sich demnach fünf in einem besonders beschützten Bereich, der eine ständige Beobachtung durch das Fachpersonal ermöglicht, um zum Beispiel eine akute Eigengefährdung zu verhindern.

Die Station erhält einen eigenen Zugang von außen am rückwärtigen Teil des Klinikgebäudes, was zusätzlich eine Liegendanfahrt vereinfacht. Die Patientenströme im Cecilienhaus werden aus vier Gruppen bestehen, erklärt Pflegedirektorin Körte: Sie kommen aus der Tagesklinik der KJP mit 20 Plätzen, dem Sprachheilzentrum (16 Betten sowie acht Betten für Erwachsene), der Rehabilitation für Kinder- und Jugendliche (34 Betten und vier Eltern-Kind-Appartements) sowie aus der KJP. Ein Ziel bei der Neugestaltung des Gebäudes war es auch, möglichst wenig „Querverkehr“ der Patientenströme zu erreichen.

Die Klinik Viktoriastift ging als Reha-Einrichtung für Kinder und Jugendliche im Juli 2016 in die Trägerschaft des Landeskrankenhauses über. Ein massiver Sanierungsstau musste zunächst aufgeholt werden – mit Beginn der Bauarbeiten wurden im Haupthaus mit insgesamt rund 6.500 Quadratmetern Nutzfläche große statische Mängel, Mängel beim Brandschutz sowie an den Decken entdeckt (1.400 Quadratmeter Stahlbetondecke waren zu erneuern), die behoben werden mussten, bevor die eigentlichen Arbeiten angegangen werden konnten. Das hatte eine große Verzögerung der Bauzeiten zur Folge. Die Baukosten für die Sanierung des Gebäudes stiegen um 1,3 Millionen auf insgesamt 22,5 Millionen Euro. Wolfgang Pape

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