Literatur-Review: Coronabedingte Einschränkungen für pflegende Angehörige

Pflegende Angehörige von Menschen mit Demenz sind einem erhöhten Risiko für stressbedingte Erkrankungen ausgesetzt. Durch die notwendigen Alltagseinschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie, werden aktuell herausfordernde Rahmenbedingungen für pflegende Angehörige verstärkt. Möglichkeiten zur Stärkung der Resilienz sind stark eingeschränkt, das Stresserleben steigt.

Anhand eines Literaturreviews, also einer Übersicht und Zusammenfassung aktueller wissenschaftlicher Studien, stellen wir die Folgen der coronabedingten Einschränkungen für pflegende Angehörige während der Corona-Pandemie dar. Wir beschreiben, welche Folgen sich für die Gesundheit der pflegenden Angehörigen, der Menschen mit Demenz, die Versorgungsstabilität sowie das Alltagsleben ergeben.

Dabei zeigen wissenschaftliche Studien bislang überwiegend negative Konsequenzen der Lockdowns. Diese sind überwiegend auf das Wegbrechen sozialer Unterstützungsmöglichkeiten zurück zu führen. Aber auch durch viele weitere Maßnahmen, die sich unter dem Begriff des „social distancing“ bündeln lassen, ergeben sich besondere Hürden für pflegende Angehörige – wie zum Beispiel Isolation, Einsamkeit und Rückzug. Insgesamt zeigt sich, dass durch die einschränkenden Maßnahmen die ohnehin zumeist hohe Stressbelastung der pflegenden Angehörigen verschärft wird.

Wir leiten hieraus Implikationen ab, wie Resilienz pflegender Angehöriger unter diesen schwierigeren Rahmenbedingungen gestärkt werden kann und erörtern dies anhand gesellschaftlicher, sozialer und individueller Förderungsmöglichkeiten. Denn eines zeigt die derzeitige Situation sehr klar: Die große Bedeutung und Wichtigkeit pflegender Angehöriger in der Versorgung pflegebedürftiger Menschen.

Zum Review: https://econtent.hogrefe.com/doi/full/10.1024/1662-9647/a000273

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