Per Speed-Dating zum neuen Job

Spontan vorbeikommen, Kennenlernen durch ein kurzes, aber intensives Gespräch – man merkt, ob man zueinander passt – Einstellung. So schnell kann der Bewerbungsprozess laufen. Unterlagen werden nachgereicht. So geschehen beim Speed-Dating der Geriatrischen Fachklinik Rheinhessen-Nahe.

Speed-Dating Geriatrische Fachklinik Rheinhessen-Nahe

Nach der erfolgreichen Premiere des Kreuznacher Pflege-Speeddatings im vergangenen Jahr, durfte man gespannt sein, wie sich die zweite Veranstaltung entwickelte. Die Zielgruppe waren Pflegefachkräfte, die eine sichere, unbefristete Anstellung im öffentlichen Dienst suchen. Als Arbeitsgeber war in diesem Jahr die Geriatrische Fachklinik Rheinhessen-Nahe vertreten, die nach der Eröffnung des Erweiterungsbaus in Bad Münster am Stein-Ebernburg neue Beschäftigte für die Pflege sucht.

Zum Dating mit dem Pflegedirektor

Interessenten saßen am Tisch mit zwei Stationsleitungen, einer Vertretung des Personalrats und dem Pflegedirektor. Sie durften erzählen, wieso sie gekommen sind, was sie bislang machten und warum sie sich für die Arbeit in der Klinik interessieren. Dann berichteten die Vertreter der Klinik von den vielen Möglichkeiten, die das Landeskrankenhaus bietet. Das alles geschieht in einem Saal des Kurhauses von Bad Kreuznach - für beide Seiten neutrales Terrain, Heimvorteil gibt es nicht.

Leider war der Zuspruch in diesem Jahr nicht so groß wie zur Premiere. Doch das darf kein Grund sein, den Kopf in den Sand zu stecken. Die Gespräche mit den Bewerbern waren sehr tiefgehend, immerhin eine Zusage wurde an dem Tag gegeben. Anderen wurden Praktika und Hospitationen angeboten.

Die Treffen beim Speeddating waren sehr zukunftsgewandt und nicht alleine auf die sofortige Einstellung programmiert. Ein Beispiel: Eine Mutter kommt gemeinsam mit ihrer Tochter zum Gespräch. Die Mutter ist gelernte Altenpflegerin und studiert Pflegewissenschaft. Sie arbeitet halbtags in ihrem erlernten Beruf, die Tochter steuert das Abitur an und will mit einer dualen Ausbildung in die Fußstapfen der Mutter treten. Die Mutter kann ihr Praktikum im Rahmen des Studiums in der Geriatrischen Fachklinik Rheinhessen-Nahe antreten. Die Tochter macht große Augen als sie von den Möglichkeiten im Landeskrankenhaus erfährt. Am Ende sind beide begeistert vom Speeddating als „sehr moderne Form“ der Bewerbung. Ihre Neugier auf die Klinik ist geweckt.

Pflegedirektor Frank Müller bestätigt, dass sich der Arbeitgeber bei dieser Form der Bewerbung im Grunde auch bei potenziellen Arbeitnehmern bewirbt. Schon die Tatsache, dass ein „neutraler Boden“ ausgesucht wird und nicht Firmenräume, zeige, dass einiges dabei aus der Hand gegeben werde. Um die Bewerber vom Unternehmen zu begeistern, brauche es umso mehr „Verkäuferqualitäten“.

Das Format „Speeddating“ nennt Frank Müller „außergewöhnlich“. Es hebt die Veranstalter von der Masse ab, dabei muss die Erwartungshaltung erst einmal „niedrigschwellig“ sein, weshalb beispielsweise auch keine Zeugnisse verlangt werden, erklärt der Pflegedirektor. „Es zeigt, dass wir viele Wege beschreiten, um an qualifiziertes Personal zu kommen. Ein solchen Weg begehen wir auch, um seriös mit Bewerbern ins Gespräch zu kommen.“

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