Pflegende aus Südamerika verstärken das Gesundheitszentrum Glantal

Am 1. September beginnen zehn Fachkräfte aus Kolumbien und Ecuador auf dem Liebfrauenberg – Krankenhaus sucht Wohnraum für die neuen Mitarbeiter

Im Sommer vergangenen Jahres hat das Gesundheitszentrum Glantal (GZG) eine eigene Krankenpflegeschule in Meisenheim eröffnet und bildet seither junge Menschen als Pflegefachfrauen und -männer aus. Wenn der zweite Jahrgang im August seine Ausbildung beginnt, werden es mehr als 50 Nachwuchskräfte sein. Pflegedirektor Ingolf Drube weiß jedoch, dass das kleine Krankenhaus auf dem Liebfrauenberg mehr tun muss, um angesichts des bestehenden Fachkräftemangels bestehen zu können.

Deshalb schaut sich der findige Pflegedirektor auch im Ausland nach Fachleuten um. Fündig geworden ist er nun in Südamerika. Über eine international agierende Agentur zur Personalvermittlung (TTA Personal GmbH, Berlin) ist es gelungen, neun Pflegekräfte aus Kolumbien und eine Pflegekraft aus Ecuador ins Glantal zu locken. Am 1. September sollen sie ihre Arbeit aufnehmen. „Die Agentur hat bereits erfolgreich mit anderen Krankenhäusern in Deutschland zusammengearbeitet. Wir sind natürlich sehr froh, dass wir nun dieses Ergebnis erzielen konnten“, sagt Drube.

Laut dem Pflegedirektor verfügen die zehn Südamerikaner in ihren Heimatländern bereits über eine abgeschlossene Ausbildung in der Pflege, die dort über ein mehrjähriges Studium an einer Hochschule absolviert werden muss, und Deutschkenntnisse auf B1-Niveau (auf Basis des europäischen Referenzrahmens). Das befähigt sie, in Deutschland als Pflegehelfer zu arbeiten. „In Meisenheim werden unsere neuen Kollegen vertiefende Deutschkenntnisse erlangen, damit sie B2-Niveau erreichen und als Pflegefachleute staatlich voll anerkannt werden.“

Oberstes Ziel ist es für Drube, dass die zehn Südamerikaner der Region und dem GZG lange erhalten bleiben. „Wir wollen sie in unsere Gesellschaft integrieren, damit sie sich wohlfühlen und gerne hier arbeiten.“ Um dieses Ziel zu erreichen, ist das Gesundheitszentrum Glantal nun auf der Suche nach Wohnungen. „Wir stehen als Arbeitgeber natürlich voll hinter den Mitarbeitern. Sie erhalten bei uns nach ihrer Anerkennung unbefristete Arbeitsverträge.“ Wer Wohnraum anbieten möchte, kann sich direkt an das Sekretariat des Krankenhauses wenden (Tel. 06753 910-4215, Mail info@gzg.landeskrankenhaus.de). Drube: „Wir hoffen wirklich auf die Hilfe aus der Region.“

Das GZG stellt sich mit seinen 153 Behandlungsbetten und -plätzen seit Jahren aktiv dem Kampf um Fachkräfte in der Pflege und punktet als moderner und attraktiver Arbeitgeber. Das Krankenhaus ist erst vor fünf Jahren neu gebaut worden, betreibt seit 2019 seine eigene Krankenpflegeschule und beteiligt sich als Kooperationspartner der Universität Trier an der akademischen Pflegeausbildung.

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