Richtfest für Meisenheimer Krankenpflegeschule

Neue Pflegeschule des Gesundheitszentrums Glantal entsteht – Hochmodernes Ausbildungszentrum für 75 Schüler in drei Jahrgängen

Projektinitiatoren und Verantwortliche des Landeskrankenhauses und des Gesundheitszentrums Glantal vor dem Bauprojekt in Meisenheim. Im vorderen linken Teil des Gebäudekomplexes wird die Krankenpflegeschule einziehen. Foto: Landeskrankenhaus/Pape

Pflegedirektor Ingolf Drube führte durch die Baustelle.

Ingolf Drube (l.), Pflegedirektor des Gesundheitszentrums Glantal, führte durch die Baustelle, die in absehbarer Zeit von Auszubildenden und ihren Lehrern bezogen wird. Foto: Landeskrankenhaus/Pape

Meisenheim. In Meisenheim entsteht eine neue Krankenpflegeschule. Sie ist Teil des Gesundheitszentrums Glantal (GZG), das selbst erst vor fünf Jahren gebaut worden ist. „Es ist ein herausragendes Projekt für die Klinik“, sagte Dr. Gerald Gaß, Geschäftsführer des Landeskrankenhauses (AöR), Träger des Gesundheitszentrums, beim kleinen Richtfest – einem Rundgang mit Bürgermeistern und Medienvertretern. Die neue Schule entsteht derzeit im ehemaligen städtischen Krankenhaus. Das Gebäude wurde nach dem Neubau des Gesundheitszentrums zunächst veräußert. Nun erwirbt das Landeskrankenhaus die neu gebaute Schule für 2,7 Millionen Euro

Im vergangenen Jahr eröffnete die Schule, die pro Jahrgang 25 junge Menschen zu Pflegekräften ausbildet, übergangsweise im Bito-Campus. Im August dieses Jahres startete der zweite Jahrgang mit der Ausbildung. Der theoretische Unterricht findet in den Klassenräumen statt, der praktische Teil im Gesundheitszentrum Glantal in Meisenheim.

Die Krankenpflegeschule hat eine Nutzfläche von rund 800 Quadratmetern. In drei Ausbildungsjahrgängen werden insgesamt 75 Schüler ausgebildet. Zusätzlich wird die Abteilung für Pflegentwicklung dort untergebracht, um den Theorie-Praxis-Transfer direkt vor Ort mit Leben zu füllen, erklärt Ingolf Drube. Der Pflegedirektor des GZG sagt, dass die Schule hochmodern ausgestattet sein wird. Tafel und Kreide gehören der Vergangenheit an, Smartboards in den Klassenräumen erlauben stattdessen einen Mix aus digitalem und analogem Unterricht.

Ein ganz besonderer Raum ist ein eingerichtetes Krankenzimmer, das durch eine Trennscheibe vom Klassenraum daneben einsehbar ist. Anstatt an Puppen zu üben, will Drube Studenten engagieren, die hier nach Drehbuch Kranke spielen. So wird eine echte Situation im Krankenzimmer bereits während der Ausbildung erfahrbar. Zusätzlich ist dieser Trainingsraum kameraüberwacht, um ihn auch aus anderen Klassenräumen einzusehen und Aufnahmen für Nachbesprechungen nutzen zu können. Der Pflegedirektor kennt dieses Konzept der Ausbildung bereits seit 2014 aus der Schweiz. „Es ist beeindruckend“, sagt er. Dieser besondere Raum ist darüber hinaus auch für Weiterbildungen eingeplant.

Dr. Gerald Gaß dankte den Projektverantwortlichen für die gute Zusammenarbeit. Er wisse um die speziellen Anforderungen, die im Gebäude berücksichtigt werden mussten. Die Krankenpflegeschule habe eine „ungeheure Bedeutung für Meisenheim“. Bislang musste das Krankenhaus den pflegerischen Nachwuchs in der Hauptsache aus der Rheinhessen-Fachklinik Alzey rekrutieren, einem weiteren Standort des Landeskrankenhauses. „Nun werden wir den Arbeitsmarkt hier bevölkern.“

Das GZG werde über den eigenen Bedarf hinaus ausbilden. Da die Krankenpflegeausbildung seit diesem Jahr „generalistisch“ durchgeführt wird, qualifizieren sich die Absolventen auch für Stellen zum Beispiel in Altenheimen. Gaß führte vor Augen, worum es gerade in ländlichen Regionen im Meisenheim geht: „Einrichtungen im ländlichen Raum werden überleben, weil sie Fachkräfte haben.“ Das weiß auch Stadtbürgermeister Gerhard Heil. Er hob das Engagement des Landeskrankenhauses hervor, das bereits mit dem 2014 eröffneten Neubau des Krankenhauses offensichtlich wurde. Die in Zukunft in Meisenheim ausgebildeten Pflegekräfte werden auch gebraucht, so Heil, da weitere Ansiedlungen, zum Beispiel ein Altenheim folgen werden.

Gaß erinnerte an den umweltfreundlichen Neubau des GZG – das Meisenheimer Krankenhaus war das erste „Green Hospital“ in Deutschland. Das ergänze sich gut mit dem Energiekonzepts des neuen Gebäudes. Es wird mittels eines Blockheizkraftwerks klimaschonend beheizt; mittels Photovoltaik wird CO2-neutral Strom erzeugt. Zusätzlich besteht ein Mobilitätskonzept mit Elektroautos und Elektrofahrrädern.

Architekt Gernot Zoller und der Kommunikationsdesigner Frank Schmidt erwarben das Gebäude, das nach dem Krankenhausneubau in Meisenheim leer stand. Nach dem unerwarteten Ableben des Architekten, fand Schmidt mit Rechtsanwalt Prof. Christian Held und Wirtschaftsprüfer und Steuerberater Rudolf Böck neue Partner, um das Projekt weiterführen zu können.

Die Projektentwicklungsgesellschaften Meisenheimer Hofstadt GbR und Hofstadt Leben GmbH sanieren das Gebäude und erweitern es. So entstehen in Neubauqualität neun Eigentumswohnungen, zwei Penthouse-Wohnungen und neun Mietwohnungen – und die Krankenpflegeschule des GZG.

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