Silke Geißler folgt auf Thomas Britz

Rhein-Mosel-Fachklinik: Ruhestand nach 39 Jahren - Neue Leiterin der Qualifizierungsmaßnahmen „Erstanleitung“ und „Intensivpflege“ Neurologie ab November

Silke Geißler übernimmt ab November 2024 die Leitung der neurologischen Qualifizierungsmaßnahmen von Thomas Britz. Foto: Wolfgang Pape

Pflegefachkräfte der neurologischen Intensivstation müssen mit besonderen Situationen umgehen können: Oft befinden sich die Patient:innen an der Grenze zwischen Leben und Tod und haben keine oder wenige Ressourcen, sich selbst zu helfen. Die Vitalfunktionen müssen ununterbrochen überwacht und unterstützt werden, oft mithilfe vieler hochtechnischer Geräte, die mit fachlichem Hintergrund sicher bedient werden müssen.

Daher entschloss sich Rita Lorse, die damalige Pflegedirektorin der Rhein-Mosel-Fachklinik (RMF), vor rund zwölf Jahren, Thomas Britz, einen überaus erfahrenen Fachkrankenpfleger für Intensivmedizin und Anästhesie, mit der Entwicklung eines Qualifizierungskonzeptes zu beauftragen. Geschult werden sollten viele Kriterien der allgemeinen und speziellen Intensivpflege.

Krankheitslehre, Krankenbeobachtung, spezielle Intensivpflege sind wichtige Inhalte dieser Ausbildung. Veränderungen am Patienten frühzeitig erkennen und schnellstmöglich die richtigen Maßnahmen gemeinsam mit den Ärzten umzusetzen, sind unter anderem die Ergebnisse dieser Ausbildung. Dies alles zu gewährleisten, benötigt zusätzlich ein gutes technisches Verständnis sowie eine hohe fachliche und soziale Kompetenz.

Im Ergebnis werden seither sämtliche Kolleginnen und Kollegen der Station Neuro 3 der RMF im Rahmen einer „Erstanleitung Intensivpflege“ geschult. Diese Erstanleitung umfasst mindestens zehn Anleitungstage zu je sieben Stunden an einem beatmungspflichtigen Patienten. Mit dem neuen Wissen wird die Fähigkeit erworben, „eine einfache, ausreichende Intensivpflege am beatmeten Patienten durchzuführen“, so die Bestätigung im Schulungsnachweis.

Qualifizierungsmaßnahme ähnelt staatlicher Anerkennung
Zusätzlich entwickelte Thomas Britz eine „Qualifizierungsmaßnahme Intensivpflege“. Nach erfolgreichem Abschluss darf die Pflegekraft sich „Qualifizierte Intensivpflegekraft“ nennen. Das Konzept ähnelt der staatlich anerkannten Maßnahme, erklärt er.

An mindestens 44 Trainingstagen zu je fünf bis sieben Stunden (insgesamt mindestens 220 praktische und theoretische Anleitungsstunden), die sich über bis zu zwei Jahre ausdehnen, wird den Kolleginnen und Kollegen in Fortbildung eine Fülle an Maßnahmen gelehrt: pflegerische Interventionen in der Intensivpflege, Atmung und Beatmung, Krankenbeobachtung, Bedienung und Einsatz von medizintechnischen Geräten, Notfallsituationen, Organisationsmanagement, Krankheitslehre und Medikamentenlehre, Kommunikation und Beziehung zu Patienten und Angehörigen.

Am Ende der Qualifizierungsmaßnahme stehen eine mündliche und eine praktische Prüfung an. „Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dieser Weiterbildung verfügen über die Kompetenz, ihre Patienten intensivmedizinisch pflegerisch zu versorgen und ihre Rolle im multiprofessionellen Team wahrzunehmen“, heißt es im Abschlusszertifikat.

Seit Bestehen der Qualifizierungen wurde etwa 70 Kolleginnen und Kollegen in Erstanleitungen geschult, zwölf durchliefen die Qualifizierungsmaßnahmen.

Weiterbildung im eigenen Haus bringt Vorteile
Eine Weiterbildungsmaßnahme am Arbeitsort bietet viele Vorteile, weiß Thomas Britz: Werden die Pflegefachkräfte krankheits- und gerätespezifisch auf der eigenen Station weitergebildet, wird eine hohe fachspezifische Kompetenz erreicht. Gleichzeitig fallen keine Ausfallzeiten an; an den Anleitungstagen können die Ausbilder schwerkranke beatmungspflichtige Patient:innen versorgen und so die anderen Kolleginnen und Kollegen entlasten.

Silke Geißler wird Leitung von Thomas Britz übernehmen
Die Qualifizierungsmaßnahme wurde 2014 am Meisenheimer LKH-Standort, dem heutigen Gesundheitszentrum Glantal, übernommen. Silke Geißler, seit mittlerweile 21 Jahren Fachkrankenpflegerin für Intensiv, Anästhesie und Dialyse, übernahm für zwei Jahre Leitung und Durchführung der Qualifizierungsmaßnahme in Meisenheim.

Die Kollegin ist seit 2021 an der RMF tätig und wird zum 1. November 2024 die Leitung der Qualifizierungsmaßnahme von Thomas Britz übernehmen, der im Oktober nach 39 Jahren in diesem sehr fordernden Beruf in den verdienten Ruhestand gehen wird.

„Da die Personalproblematik uns immer wieder vor neue Herausforderungen stellt“, sagt Silke Geißler, „hat sich das Konzept von Thomas Britz als optimales Instrument bewährt um Mitarbeiter fachspezifisch weiterzubilden. Meine Herzensangelegenheit ist es, dieses Konzept in seinem Sinne weiterzuführen, es weiter zu entwickeln und neue Ideen mit einzubringen, damit Thomas Ende dieses Jahres zufrieden seinen Ruhestand antreten kann.“ Wolfgang Pape

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