Tagesklinik Cochem ermöglicht wohnortnahe Behandlung
Teilstationäre Einrichtung der Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach besteht seit 25 Jahren
Cochem. Seit nunmehr 25 Jahren bietet die Tagesklinik Cochem der Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach psychisch kranken Menschen die Möglichkeit, wohnortnah im Landkreis therapiert zu werden. Erkrankte Menschen, die keinen vollstationären Klinikaufenthalt benötigen, werden wochentags behandelt und nehmen an einem Therapieprogramm teil. Die Nächte und die Wochenenden verbringen die Patientinnen und Patienten zu Hause. Das Angebot richtet sich insbesondere an Menschen mit affektiven Störungen wie Depressionen, Angsterkrankungen und Zwangsstörungen, Persönlichkeitsstörungen, Anpassungs- und Belastungsstörungen, psychosomatischen Beschwerden, Menschen in schweren Lebenskrisen oder mit Psychosen.
Das elfköpfige Team der Tagesklinik Cochem setzt sich zusammen aus fachärztlicher Expertise, Psychotherapeutinnen, Sozialarbeiterin, Ergotherapeutin und dem mehrköpfigen Pflegeteam sowie Arzthelferin und Hauswirtschaftskraft. Stationsleitung Anja Fuhrmann beschreibt das Team als „sehr engagiert“ und „eigeninitiativ“. Allen gemein ist, dass sie Patientinnen und Patienten nach mehrwöchigem Aufenthalt „mit gutem Gefühl gehen lassen“ können möchten, bringt es Doris van Eeck, Sozialdienst, auf den Punkt.
Wer in der Tagesklinik behandelt wird, erhält zuvor zum Beispiel vom Hausarzt oder der Hausärztin eine Einweisung. Leider gibt es eine Warteliste und eine Therapie kann in der Regel nicht gleich nach der Einweisung angetreten werden. „Es folgt ein Vorgespräch in der Tagesklinik“, erklärt Barbara Valk, Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie. Erscheint die Tagesklinik als ein geeignetes Behandlungsangebot, wird der zukünftige Patient persönlich kontaktiert, sobald eine Aufnahme möglich ist.
Während der Behandlung nehmen die Patientinnen und Patienten am multimodalen Therapieprogramm teil. Ergänzend zu den Gruppentherapien finden qualifizierte Einzelkontakte statt. Wichtig ist allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, den Patient:innen mit Respekt und Achtung zu begegnen. Die Patientengruppe ist sehr heterogen, eine psychische Erkrankung kann jeden und jede treffen. Auffallend ist, dass sich heutzutage auch Männer vermehrt in eine Behandlung begeben, in den Gründungsjahren der Tagesklinik war dies noch anders.
Eine tagesklinische Behandlung bedeutet, dass die zu Behandelnden abends und am Wochenende ohne fachliche Betreuung sind. Bahnt sich in diesen Zeiten eine Krise an, können sie auf die Rhein-Mosel-Fachklinik in Andernach zurückgreifen. Innerhalb der Therapiezeiten erfolgen einzeltherapeutische und gruppentherapeutische Psychotherapie, in Übereinkunft mit den Patienten medikamentöse Unterstützung, klinische Sozialarbei, Spezialtherapien wie Ergo- und Bewegungstherapien oder auch spezielle psychotherapeutische Therapien wie ACT (eine auf Akzeptanz und Engagement bezogene aktuelle Psychotherapieform).
Der Verlauf der Genesung der 15 Patientinnen und Patienten wird in wöchentlichen Teamsitzungen besprochen. Dort fließen die Erfahrungen und Beobachtungen aller Berufsgruppen in die Behandlung ein. Die Behandlungsdauer ist individuell, in der Regel jedoch mehrwöchig. Im Rahmen des Entlassmanagements erfahren die Patienten und Patientinnen verschiedene Formen zur Unterstützung, zur Nachsorge beziehungsweise zur Weiterbehandlung.
Dies kann eine Anbindung an einen niedergelassenen Facharzt, die psychiatrische Institutsambulanz der Rhein-Mosel-Fachklinik, deren ambulante psychiatrische Pflege oder eine externe ambulante Psychotherapie sein.
Somit bietet die Tagesklinik Cochem als Außenstelle der Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach in der Region eine wichtige Anlaufstelle und Behandlungsoption bei der Behandlung von Erkrankungen wie Angststörungen und Depressionen – perspektivisch auch in den kommenden 25 Jahren mit Erfolg und Freude. Wolfgang Pape