Pflegetherapeutische Angebote

Die pflegetherapeutischen Angebote bieten für Patienten ein breites Spektrum von spezial- und pflegetherapeutischen Gruppenangeboten und tagesstrukturierenden Maßnahmen. Das Angebot richtet sich an die Abteilungen Allgemeinpsychiatrie und Psychotherapie, Suchtmedizin und Sozialpsychiatrie sowie Gerontopsychiatrie. Die Angebote sind in den stationären Therapieablauf integriert.

Wie können die Angebote genutzt werden? Zu den Gruppenangeboten ist eine vorherige Anmeldung erforderlich, die von den Mitarbeitern der Stationen vorgenommen wird. Zu den übrigen Angeboten bedarf es keiner ausdrücklichen Anmeldung. Die Mitarbeiter der stationsübergreifenden Angebote kommen zu festen Zeiten auf die jeweiligen Stationen und holen die Patienten dort ab bzw. kommen zum vereinbarten Treffpunkt.

Übersicht Angebote

Hierunter fallen tagesstrukturierende Maßnahmen, Außenaktivitäten und Förderung der persönlichen Ressourcen.

Die Fähigkeit, konstruktiv mit verschiedenen belastenden Gefühlen umgehen zu können, ist eine wichtige Voraussetzung für eine angemessene Auseinandersetzung mit der Umwelt. Beeinträchtigungen dieser Fähigkeit stellen ein bedeutsames Risiko für die Entwicklung und Chronifizierung psychischer Probleme und Störungen dar.

Das TEK-Training bietet die Möglichkeit, die eigenen emotionalen Kompetenzen systematisch zu erfassen, sie zu akzeptieren und positiv zu beeinflussen. Das Training wird fortlaufend jeweils für eine Gruppe von maximal zehn Patienten angeboten und besteht aus acht Terminen innerhalb von drei Wochen.

Jeder Mensch verfügt über eine Vielzahl von persönlichen Ressourcen, die wieder neu aufgenommen und gestärkt werden können. Das Training zielt darauf ab, Patienten dabei zu unterstützen, diese persönlichen Ressourcen bei sich zu entdecken und zu nutzen.

Die Aktivierung dieser oftmals verborgenen Fähigkeiten hilft, den persönlichen Handlungsspielraum zu erweitern und damit selbstbestimmt den individuellen Lebensweg zu finden. 

Alltagstaugliche Entspannungsmethoden sind effektiv und leicht erlernbar. Durch die systematische Schulung der Achtsamkeit wird die Fähigkeit gestärkt, eigenverantwortlich zu mehr innerer Ruhe sowie seelischer und körperlicher Ausgeglichenheit zu gelangen.

Durch das Medium Literatur wird die Auseinandersetzung mit dem Denken, Fühlen und Wahrnehmen als leichter empfunden. In ruhiger und angenehmer Atmosphäre gelingt es den Teilnehmern, Problemlösungsperspektiven zu entwickeln.

Die Texte sind fokussiert auf Mobilisierungs-, Kommunikations-  und Vermittlungsfunktionen, es eröffnen sich Themen in Bezug auf Gemeinschaftsbildung, allgemeine Lebenskompetenz und persönliche Entwicklung.
Kognitive Fähigkeiten, Konzentration der Patienten können unter Berücksichtigung der aktuellen Belastbarkeit überprüft und gefördert werden.

Nach dem gemeinsamen Vorlesen einer Kurzgeschichte kann der sich anschließende Austausch innerhalb der Gruppe als unterstützend und bereichernd erlebt werden.

Der Literaturkreis wird einmal wöchentlich auf einer offenen psychiatrischen Station für maximal acht Patienten angeboten.

Trialog nennt man den Erfahrungsaustausch zwischen psychisch erkrankten Menschen, Angehörigen und Beschäftigten psychiatrischer Einrichtungen mit dem Ziel, das gegenseitige Verständnis für die Anliegen und Probleme untereinander zu erweitern und damit den Umgang miteinander zu erleichtern.

Der Andernacher Trialog ist jeden dritten Donnerstag im Monat von 18 bis 19.30 Uhr in der Andernacher Tagesstätte, Güntherstraße 10. Die Einladung zu dieser Veranstaltungsreihe richtet sich an Betroffene, Angehörige und professionelle Helfer. Eingeladen sind alle, die neugierig sind, die Fragen stellen, die über ihre Situation berichten oder einfach nur zuhören möchten.

Ausgeprägtes und gleichzeitig gelenkschonendes Bewegungstraining im Freien mit einer Gruppengröße von maximal sechs Personen. Es dient der Stärkung der Muskulatur (95%), Förderung des Gleichgewichtssinns, der Beweglichkeit und dem Abbau von Angst und Anspannung. Die Stöcke werden durch die Gruppenleitung zur Verfügung gestellt, gleichzeitig findet eine Einweisung statt.

Die Gruppe dient dem Abbau von Stress, Kontakt zur Natur, Anregung von positiven Sinnesreizen, Übernehmen von Verantwortung, Verarbeitung der Erzeugnisse, Steigerung der Lebensfreude sowie Förderung der Fingerfertigkeit. Bestellen und Pflegen des Gewächshauses, der Beete und des Gartens. Gruppengröße bis maximal acht Personen.

Inhalte der Gruppe sind das Erarbeiten von Selbstfürsorgekonzepten, Bekanntgabe von Unterstützungs-/ Hilfsangeboten sowie Alltagstraining, Erkennen von Frühwarnzeichen und Entlassvorbereitung in einer Kleingruppe bis sechs Personen. Informationsvermittlung bezüglich Nachsorgeangeboten, Unterstützung bei der Suche von psychiatrischen/ psychologischen sowie neurologischen Praxen.

Verbesserung der Haushaltsplanung und Zeiteinteilung, wiedererlangen und festigen von lebenspraktischen Fähigkeiten und Fertigkeiten, Förderung der Selbstständigkeit, Interaktion und Konzentration in einer Kleingruppe mit bis zu drei Teilnehmern. Individuell und intensiv werden die Teilnehmenden nach Bedarf unterstützt, gefördert und auf die Entlassung vorbereitet.

Themenbezogene Erlebnis-/ Gestaltungsarbeiten. Die Gruppe mit bis zu acht Teilnehmenden findet stationsübergreifend, in Zusammenarbeit mit der Arbeitstherapie und Ergotherapie, statt. Sie dient der Stärkung des Gemeinschaftsgefühls, der Entwicklung von Handlungsplanung und Entscheidungsfreude, Förderung der Grob- und Feinmotorik, Training von Ausdauer und Konzentration sowie der Sammlung von anregenden Erfahrungen.

Karriere in der Pflege

Sie sind Pflegefachperson und interessieren sich für die Arbeit in der Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach? Oder Sie möchten eine Ausbildung zur Pflegefachkraft machen?

Auf der Karriereseite des Landeskrankenhauses (AöR) finden Sie detaillierte Informationen zur Pflegearbeit in der Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach.

Aktuelle Stellenangebote in der Pflege

Aktuelle Projekte

Die Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach (RMF) pflegt eine erfolgreiche Kooperation mit dem Verein Myanmar Partner e.V. um jungen Menschen eine Ausbildung im Gesundheitswesen zu ermöglichen. Der Verein ist eine Hilfsorganisation, der seit mehr als 20 Jahren Hilfe zur Selbsthilfe in Myanmar leistet. Zu den Projekten gehören u.a. die Unterstützung einer Klosterschule in Mandalay, Bau von Schulgebäuden und Übernachtungsheimen, Vermittlung von Patenschaften. Bis zum Militärputsch im Februar 2021 gab es in Myanmar durch den Verein u.a. Ausbildungsmöglichkeiten in der Hotellerie, der Gastronomie und Bürotätigkeit.

Seit 2022 werden Deutschkurse angeboten, um den Student:innen, die alle Abitur haben, in Deutschland eine Ausbildung zu ermöglichen. Auch die RMF muss neue Wege gehen, um in Zukunft ausreichend qualifiziertes Personal zur Versorgung der Patient:innen vorzuhalten. Über lange Zeit hatten die RMF keine Probleme in der Personalbeschaffung, in den letzten Jahren hat sich der Markt jedoch deutlich verändert. Erschwerend kommt hinzu, dass die ersten Baby-Boomer die Einrichtung verlassen. Die Wechselfreude der Pflegenden hat zugenommen, der Arbeitsmarkt macht attraktive Angebote. Unser Personal ist multikulturell, jedoch war eine aktive Anwerbung ausländischer Pflegefachpersonen bislang keine Alternative.

Die Personalrekrutierung aus dem Ausland hat viele kulturelle, sprachliche und demographische Hürden. Wir sehen uns hier auch in der Verantwortung für die Menschen, die zu uns kommen.

Die Hilfsorganisation Myanmar-Partner aus Burgbrohl und die Rhein-Mosel-Fachklinik arbeiten nun seit 2023 sehr erfolgreich in der Vermittlung und Integration von jungen Menschen, die eine pflegerische Ausbildung anstreben, zusammen. So haben bereits 13 jungen Menschen aus dem südostasiatischen Land ihren Weg nach Andernach gewagt und absolvieren ein FSJ um im Anschluss daran die  Pflegeausbildung zu absolvieren (Stand 04/2025)

Myanmar ist eines der ärmsten Länder der Welt. Auch aus dem Grund ist das Projekt sehr wertvoll. Es bietet den jungen Menschen eine Ausbildungs- und Lebensperspektive.

Beide Partner, Myanmar Partner e.V und die Rhein-Mosel-Fachklinik fühlen sich verantwortlich für die jungen Menschen verlässliche Strukturen aufzubauen und den Weg in eine sichere Zukunft zu ebnen.

In dieser gemeinsamen Haltung war es möglich einen Kooperationsvertrag zu schließen, junge Menschen mit einem Deutsch-Level auf B 1 Niveau nach Deutschland zu holen. Um die sprachliche Entwicklung, die sozio-kulturelle Integration und den Einblick in das Gesundheitswesen zu unterstützen, absolvieren die neuen Mitarbeitenden zunächst ein Freiwilliges Soziales Jahr. In dieser Zeit nehmen die FSJ´ler an den Seminaren des Bistums teil, werden in der RMF auf ausgesuchten Stationen angeleitet und erhalten regelmäßig zusätzliche Schulungen.

Das Engagement des Vereins ist sehr beeindruckend, es besteht eine hohe Bereitschaft bei der Integration in Deutschland zu unterstützen und zu begleiten.

Ziel des Vertrages ist die Integration junger Menschen aus Myanmar zur Realisierung einer Ausbildung zur Pflegefachperson, mit der Möglichkeit einer späteren Weiterbeschäftigung im Landeskrankenhaus (AöR).  Sowohl das Landeskrankenhaus, als auch Myanmar Partner e.V. verpflichten sich aktiv mitzuwirken.

Zur Unterstützung der sprachlichen Entwicklung und Integration der jungen Menschen im Arbeitsalltag werden regelmäßige Trainings angeboten. Hier werden pflegerische Alltagsfertigkeiten erklärt und geübt. Diese Schulung wird durch Auszubildende durchgeführt, begleitet durch Praxisanleitende. Ein beeindruckendes Format.

Von den Kolleginnen und Kollegen der Stationen gibt es überwiegend positive Rückmeldungen. „Die Kolleginnen und Kollegen aus Myanmar sind hoch motiviert, engagiert und sehr zuwendungsfähig den Patienten gegenüber. Ihre sprachliche Entwicklung ist bereits spürbar.“