Resilienz - Widerstandskraft bei pflegenden Angehörigen erkennen und fördern

Dr. Alexandra Wuttke-Linnemann referiert bei einem Treffen des Pflegenetzwerks Bad Kreuznach über die Möglichkeiten, die Resilienz pflegender Angehöriger zu erkennen und zu fördern, um einer psychischen Überlastung entgegenzuwirken.

Bei einem Treffen des Pflegenetzwerks Bad Kreuznach am 5. Mai tragen sich über 30 Vertreter von Institutionen und Anbietern, die in ihrer Arbeit regelmäßig im Kontakt mit pflegenden Angehörigen sind. Das Netzwerk Demenz Region Bad Kreuznach e.V. ermöglichte die Veranstaltung durch eine großzügige finanzielle Unterstützung. 

Im Rahmen dieses Treffens stand der Fachvortrag von Dr. Alexandra Wuttke-Linnemann im Fokus. Die Leiterin des Zentrums für psychische Gesundheit im Alter (ZpGA) zeigt in Ihrem Vortrag Möglichkeiten auf, die Resilienz, also die Widerstandskraft pflegender Angehöriger zu erkennen und zu fördern. 

Pflegende Angehörige gehen oft mit einer „Es geht noch“-Haltung mit den eigenen Belastungen der Pflege um. Genau hier liegt eines der Probleme bei der psychischen Belastung pflegender Angehöriger. „Die pflegenden Angehörigen sind oft die Patienten in der zweiten Reihe – die Waage aus Stressfaktoren und der eigenen psychischen Widerstandsfähigkeit gerät leicht aus dem Gleichgewicht und die Pflegenden können in eine Depression rutschen“, so die Referentin.

Diese Erkenntnisse bestätigte auch Susanne Stolz, Fachärztin für Psychiatrie und 2. Vorsitzende des Netzwerk Demenz. Sie wies auf die Notwendigkeit der Beratung und Unterstützung von pflegenden Angehörigen hin. Zu häufig erkennen pflegende Angehörige nicht, wenn sie schon in einem Zustand der Überforderung sind oder sie bewerten es als Zeichen der Schwäche, Hilfe in Anspruch zu nehmen. 

Um eine Überforderung frühzeitig zu erkennen, hat Dr. Alexandra Wuttke-Linnemann FARBE-Fragebogen entwickelt. Spätestens wenn die Stressfaktoren die Überhand gewinnen, muss gegengesteuert werden. Ganz wichtig hierbei ist ein funktionierendes soziales System und das Angehörige sich selbst wieder in den Fokus stellen, um sich positiver und schöner Dinge wieder bewusst werden.

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