Altersmedizin bald an einem Standort

Landeskrankenhaus legt Akutgeriatrie, Rehabilitation und Tagesklinik zusammen – Baumaßnahme kostet 13,7 Millionen Euro

Von unserer Reporterin Christine Jäckel

BAD KREUZNACH Die Geriatrische Fachklinik Rheinhessen-Nahe an der Berliner Straße im Ortsteil Bad Münster am Stein wird um eine Akutgeriatrie erweitert. Dafür setzt der Träger, das Landeskrankenhaus, eine Baumaßnahme mit einem Kostenvolumen von insgesamt 13,7 Millionen Euro um. Das Land zahlt davon 8,865 Millionen Euro. 4,835 Millionen Euro übernimmt der Träger.

Zum Spatenstich begrüßte Geschäftsführer Gerald Gaß neben Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler auch Oberbürgermeisterin Heike Kaster-Meurer und Ortsvorsteherin Bettina Mackeprang sowie Martin Rieger, Geschäftsführer des ausführenden Ludwigshafener Planungsbüros ASH. Bislang betrieb das Landeskrankenhaus eine Abteilung Akutgeriatrie mit 35 Betten in der Acura-Klinik in der Kaiser-Wilhelm-Straße in Bad Kreuznach. Mit dem Bauprojekt werden die Akutgeriatrie und die Rehabilitation sowie die Tagesklinik für Altersmedizin am Standort in der Berliner Straße 63 bis 65 unter einem Dach zusammengeführt.

„Trotz hoher Fallzahlen und hoher Belegung ist Wirtschaftlichkeit ein großes Thema, die Zusammenführung war daher alternativlos“, hob Gaß hervor. „Für die Gesundheitsstadt Bad Kreuznach ist ein starker Partner wie das Landeskrankenhaus sehr wichtig“, unterstrich Oberbürgermeisterin Kaster-Meurer.

Für die Bürger sei die vorbereitende Planung des Bauprojektes in Bad Münster lange Zeit nicht sichtbar gewesen, umso erfreulicher sei es, dass es nun vorangehe. Im rückwärtigen Gelände der Geriatrischen Fachklinik in Bad Münster wird für die neue Akutgeriatrie ein Gebäude mit Kellergeschoss und zwei Obergeschossen errichtet. Die gesamte zusätzliche Fläche im Neubau beträgt 3700 Quadratmeter.

Im Untergeschoss werden die Haustechnik und Therapieräume angesiedelt, auf den beiden oberen Etagen wird jeweils eine akutgeriatrische Station mit 26 Betten im modernen Standard eingerichtet. Insgesamt wird damit das Angebot der Akutgeriatrie von bisher 35 auf 52 Betten aufgestockt. Wie Gaß betonte, ist der Bedarf groß. Im Januar 2021 soll das neue Gebäude bezugsfertig sein.

„Wir haben den Baukörper bewusst niedrig geplant, damit er vom Bestandsgebäude aus zu überblicken ist“, erläuterte Martin Rieger vom Planungsbüro.

Außerdem wird die bestehende Fachklinik umfangreich umgebaut und modernisiert, insbesondere in den Abteilungen, in denen Erstversorgungsleistungen erbracht werden. Im neuen Zentrum für Altersmedizin werden zudem zwei Tageskliniken für Geriatrie und für Gerontopsychiatrie eingerichtet. Damit kann die vollstationäre Aufnahme für bestimmte Patienten entfallen, die für die Dauer ihrer Therapie nach der tagsüber erfolgenden Behandlung abends und an den Wochenenden nach Hause zurückkehren.

Der Startschuss für die Baumaßnahme verzögerte sich, weil auch dieses Projekt vom anhaltenden Bauboom betroffen ist. Wie Geschäftsführer Gaß erklärte, brachte die erste Ausschreibung Preise, die eine Kostensteigerung von 20 Prozent bedeutet hätten. „Da war Nachdenken angesagt und Stellungnahmen vom Aufsichtsrat und vom Ministerium“, so Gaß. Die zweite Ausschreibung ergab dann ein deutlich günstigeres Ergebnis, allerdings immer noch eine Kostensteigerung von 8 Prozent.

Oeffentlicher Anzeiger, 1. März 2019

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