Hochkarätige Experten berichteten über aktuelle Entwicklungen

Forum Geriatrie der Geriatrischen Fachklinik Rheinhessen-Nahe informierte zu neuesten Forschungen

Dr. Jochen Heckmann, Ärztlicher Direktor der Geriatrischen Fachklinik Rheinhessen-Nahe, hatte zum „Forum Geriatrie – Geriatrie Aktuell“ hochkarätige Experten eingeladen, die über aktuelle Forschungen in der Geriatrie berichteten.

Mobilität, Kognition und das Herz-Kreislaufsystem sind bei multimorbiden Patientinnen und Patienten häufig alltagsrelevant beeinträchtigt. Deshalb stehen sie im Fokus von Forschung, Diagnostik und Therapie. Die Referenten beim Forum Geriatrie wussten den 90 Fachleuten im Auditorium Interessantes zu berichten.

Blutdruckbehandlung lohnt sich in jedem Alter

Prof. Dr. Roland Hardt, Ärztlicher Leiter der Abteilung für Geriatrie am Zentrum für Allgemeinmedizin und Geriatrie der Universitätsmedizin Mainz, sprach zum Thema „Kardioprävention in der Geriatrie – noch rechtzeitig“. Es sei nie zu spät, mit der Behandlung von Bluthochdruck zu beginnen, auch 80-Jährige sollten in den Genuss der Behandlung kommen. Studien belegten, dass dies sehr effektiv sei, die „number needed to treat“ (statistische Maßzahl für den Nutzen einer therapeutischen Maßnahme) sei gerade bei Älteren geringer, um beispielsweise Schlaganfällen vorzubeugen.

Prof. Dr. Klaus Hauer, Leiter der Forschungsgruppe „Bewegung bei Demenz“ des Agaplesion Bethanien Krankenhaus Heidelberg, referierte zur Sturzangst und weiß, welche Behandlungsintervention effektiv sind. Wurde bislang häufig auf kognitive Verhaltenstherapie gesetzt, zeige sich, dass gezieltes Training mit den Seniorinnen und Senioren viel effektiver sein könne.

Wie bereits im vergangenen Jahr, wurde auch diesmal ein pflegewissenschaftliches Thema in das Symposium aufgenommen. Studierende in Begleitung von Prof. Dr. Claus Zippel, Professor für Betriebswirtschaftslehre und Management im Gesundheitswesen an der Katholischen Hochschule Mainz, informierten über eine Untersuchung im Rahmen einer Studienarbeit über die organisationalen Einflussfaktoren für das gerontopsychiatrische Pflegemanagement. Nach Interviews mit Fachpersonal kristallisierte sich heraus, was aus Sicht der Pflegefachpersonen getan werden kann, um die Versorgung besser werden zu lassen.

Pertubationsbasiertes Training bei Sturzgefahr

Abschließend referierte PD Dr. Michael Schwenk, Arbeitsgruppenleiter „Bewegung und gesundes Altern“ an der Universität Konstanz zum Thema „Durchführbarkeit und Effektivität von pertubationsbasierten Trainingsparadigmen in sturzgefährdeten Zielgruppen“. In diesem relativ neuen Forschungsgebiet analysierte der Referent Sturzgründe - auch bei Menschen mit an sich genügend Kraft, um einen sicheren Gang zu gewährleisten. Es habe sich gezeigt, dass mit einem gezielten Training, das Störungen wie etwa Stolpern und Anrempeln einbaut, die Sturzgefahr signifikant reduziert werden könne. So gäbe es beispielsweise spezielle Laufbänder. Aktuell ist eine eigene App in der Entwicklung. An einer Ulmer Einrichtung gibt es bereits eine sogenannte Sturzimpfung, ein Stolpertraining unter gesicherten Bedingungen.

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