(Schlecht) Hören bei Demenz - Buchvorstellung

Professor Dr. Fellgiebel vom Zentrum für psychische Gesundheit im Alter setzt sich in dem von ihm veröffentlichten Buch "(Schlecht) Hören bei Demenz. Erkennen, verstehen und aktivieren" mit der Wichtigkeit des Hörvermögens auseinander. Wie lässt sich eine Verschlechterung des Hörens bei Menschen mit Demenz erkennen? Welche Hilfen sind möglich? Diese und weitere Fragen beantworten Fachexperten.

Schlecht hören bei Demenz

Gut zu hören ist eine notwendige Voraussetzung für Verstehen und sprachliche Kommunikation. Das Hören hat einen bedeutsamen Einfluss auf unser Verhalten und unsere sozialen Interaktionen. Über das Hören werden auch in unseren sozialen Beziehungen wichtige Emotionen vermittelt, was für unser Wohlbefinden sehr wichtig ist.

Eine Demenz beeinträchtig zwar nicht das Hörvermögen selbst, aber die Verarbeitung von Sinnesreizen wird zunehmend gestört. Deshalb ist es gerade für demenziell veränderte Menschen wichtig, auf eine möglichst gute Hörfunktion als Basis für Verstehen und Kommunikation zurückgreifen zu können.

Von Menschen mit Hörminderung ohne Demenz ist bekannt, dass eine eingeschränkte Hörfähigkeit allein schon eine massive Belastung im Alltag darstellen kann. Sie müssen sehr anstrengen, um etwas mitzubekommen, d. h. ihre Aufmerksamkeit auf Töne, Geräusche, Sprache fokussieren, was anstrengend und ermüdend ist. Menschen mit verminderter Hörfähigkeit sind oft nervös, gereizt, schlafen schlecht, fühlen sich vereinsamt. Hinzu kommt die Stigmatisierung oder die Angst davor.

Das neu erschienene Buch „(Schlecht) Hören bei Demenz. Erkennen, verstehen und aktivieren“ vermittelt einen leicht verständlichen Überblick zu diesem Thema und gibt nützliche Ratschläge auf diese und weitere Fragen: Wie erkennt man bei einem Menschen mit Demenz eine Verschlechterung seines Hörvermögens? Welche Hilfen kann man sich verschaffen? Was stellt eine gute Hörumgebung dar?

Das Buch gibt ebenfalls Hinweise dazu, wie man das Hören therapeutisch einsetzen kann, z. B. mit Musik. Praxisberichte und Interviews unter anderem mit Hörfunkautorin Christine Schön sowie dem Geschäftsführer der bayerischen Krankenhausgesellschaft und ehrenamtlicher Vorstand der Alzheimer Angehörigen-Initiative e.V. Roland Engehausen ergänzt den Einstieg in das Thema.

Autoren: Manon Bruinsma, Nele Büchler, Roland Engehausen, Prof. Dr. Thomas Kaul, Prof. Dr. med. Andreas Fellgiebel (Hrsg.), Anne Gelhardt, Siegrid Meier, Dr. Katharina Nowack, Helga Schneider-Schelte, Christine Schön, Prof. Dr. Jan Sonntag, Lisa Stockleben, Elisabeth von Leliwa

Zur Verlagsseite

zurück