Mittwochsfortbildung - Family Based Therapy

Mittwochsfortbildung Rheinhessen-Fachklinik Alzey

Die Anorexia nervosa (AN) ist im Kindes- und Jugendalter eine schwere psychische Erkrankung mit einer standardisierten Mortalitätsratio von 5,86 (Arcelus et al. 2011). Der Altersgipfel bei Erstmanifestation liegt bei 15,5 Jahren (Solmi et. al 2022). Vor allem Mädchen sind von dieser schweren Erkrankung betroffen. Durch eine stationäre Behandlungsdauer in Deutschland von 17 Wochen (Jaite et. al 2019) werden die erkrankten Kinder und Jugendlichen für eine sehr lange Zeit aus ihrem unmittelbaren sozialen und familiären Umfeld herausgenommen. Während in Deutschland noch gemäß S3-Leitlinie vorwiegend Richtlinienverfahren (z.B. kognitive Verhaltenstherapie, psychodynamische Therapie) zum Einsatz kommen, gilt im angloamerikanischen Sprachraum mittlerweile die störungsspezifische, familienfokussierte Therapie als Behandlung der ersten Wahl.

Die störungsspezifische Therapieform „FBT" (Family-Based-Treatment) gliedert sich in drei Phasen. Das Ziel der ersten Phase ist das Erreichen einer Gewichtsnormalisierung im häuslichen Umfeld. Der therapeutische Fokus in dieser Phase liegt auf der Unterstützung der Eltern. In der zweiten Phase geben die Eltern schrittweise die Verantwortung für das Essen an ihr Kind zurück. In der dritten und letzten Phase treten Essensthemen schließlich in den Hintergrund und individuelle Themen der Patient:innen, unter anderem in Bezug auf eine altersgerechte Entwicklung, finden ihren Platz. Die Behandlung der Anorexie erfolgt mit der Familie, die Familie gilt primär als eine Ressource innerhalb der Behandlung.

Der Vortrag stellt die Entwicklung und Phasen der Therapieform „FBT“ vor und gibt einen Einblick in die bisher vorliegende Evidenz.

Referent: Dr. Elisabeth Jubileum, Oberärztin Kinder- und Jugendpsychiatrie an der Rheinhessen-Fachklinik Mainz

Die Akkreditierung bei der Bezirksärztekammer wird beantragt.

Anmeldung

Für eine optimierte Veranstaltungsplanung, bitten wir um eine Anmeldung per E-Mail an info@rfk.landeskrankenhaus.de.