SWR Fernsehen berichtet über Kinderneurologie

Seit 50 Jahren werden Kinder und Jugendliche im Mainzer KiNZ behandelt

50 Jahre Kinderneurologisches Zenrum Mainz

Das SWR Fernsehen war mit einem Team in unserer RFK Mainz und hat einen Beitrag über das Kinderneurologische Zentrum (KiNZ) um Chefarzt Dr. Helge Gallwitz aufgenommen. Anlass ist das 50-jährige Bestehen des KiNZ in diesem Jahr.

Zugegeben, als Ortsfremder vermutet man im Hartmühlenweg 2-4 in Mainz-Mombach nicht unbedingt eine renommierte Fachklinik mit etwa 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die in den Bereichen Kinder- und Jugendpsychiatrie, Kinderneurologie und Sozialpädiatrie eine der führenden Adressen in Deutschland ist. Doch das Fleckchen Erde in Nachbarschaft des Glaskonzerns Schott und im Schatten der Brücke der K 17, das zudem an den malerischen Hartenbergpark grenzt, muss etwas Positives an sich haben.

Nachdem sich dort zuvor der Orden zum guten Hirten viele Jahre in Not geratener Frauen angenommen hatte, wurde 1971 das Kinderneurologische Zentrum (KiNZ) als Sozialpädiatrische Klinik gegründet. Kurz danach wurde die Montessori-Kindertagesstätte Nepomuk eröffnet – die erste integrative Kita in Rheinland Pfalz. 2009 kam die Kinder- und Jugendpsychiatrie zunächst mit einer Ambulanz und 2011 dann mit zwei Stationen und einer Tagesklinik hinzu. Das zum KiNZ zugehörige erste Medizinische Zentrum für Erwachsene mit Behinderung (MZEB) folgte 2016.

Alles begann im August des Jahres 1971, als das KiNZ und Institut für Sozialpädiatrie als zweites seiner Art deutschlandweit eröffnet wurde – was rückblickend als Meilenstein in der Sozialpädiatrie in unserem Land zu werten ist. Es war das erste Institut unter staatlicher Führung und galt in den Folgejahren als Modellprojekt für andere Bundesländer.

Heutzutage gibt es mehr als 150 sozialpädiatrischen Zentren in Deutschland, doch Anfang der 1970er-Jahre war an eine wissenschaftliche Aufarbeitung zum Beispiel von Schicksalen mehrfach behinderter Kinder unter Einbeziehung ihres Umfelds noch nicht zu denken. Studien oder dergleichen gab es nicht. Behinderte, besonders behinderte Kinder, mussten nach dem Zweiten Weltkrieg lange warten, bis die Gesellschaft sich ihrer Schicksale ernsthaft annahm.

Erst in den späten 1960er-Jahren entwickelte sich langsam die Erkenntnis, dass zum Beispiel das vertraute soziale Umfeld eines kleinen Patienten (die Einbeziehung seiner Eltern) für den Erfolg seiner Behandlung überhaupt eine Rolle spielen kann. Von Rooming-In, Frühförderung und Elternzeit war man 1971 so weit entfernt wie wir heute vom Beamen.

Heute ist das KiNZ ein modernes Behandlungszentrum mit vielschichtigen ambulanten Angeboten in Mainz und dem stationären Bereich im Mutterhaus, der Rheinhessen-Fachklinik Alzey. Unter der chefärztlichen Leitung von Dr. Helge Gallwitz erhalten Behinderte, von Behinderung bedrohte und entwicklungsverzögerte Kinder sowie deren Familien umfassende und kompetente Diagnostik und Therapie von hoher Qualität.

Spätestens seit 2006 ist das KiNZ auch in der breiten Öffentlichkeit der Landeshauptstadt ein feststehender Begriff. Helmut Peters ist Ideengeber des Run for children. Bei diesem regelmäßig von Schott veranstalteten Benefizlauf drehen mehrere Tausend Läufer aller Altersstufen zehn Stunden im Team ihre Runden und erhalten dafür pro Runde Spendengeld. Bislang wurden so rund zwei Millionen Euro „erlaufen“.

 

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