Gesundheitszentrum Glantal – Landeskrankenhaus leitet Interessenbekundungsverfahren ein
Bis Ende April Zeit für interessierte Trägergesellschaften
Meisenheim. Das Landeskrankenhaus (AöR) hat heute das Interessenbekundungsverfahren zum angestrebten Trägerwechsel des Gesundheitszentrums Glantal eingeleitet und entsprechend veröffentlicht. Interessierte Träger haben nun die Gelegenheit, bis Ende April ihr Interesse anzumelden. Die Geschäftsführung des Landeskrankenhauses hatte Mitarbeitende und Öffentlichkeit in der vergangenen Woche informiert, das Akutkrankenhaus, die in Meisenheim angesiedelte Pflegeschule und die angeschlossenen MVZ-Sitze an einen Träger vergeben zu wollen, der vor dem Hintergrund der anstehenden Krankenhausreform möglicherweise besser als das Landeskrankenhaus geeignet ist, die somatischen Fachbereiche in einer größeren Versorgungsstruktur weiterzuführen. Die medizinischen Kernkompetenzen der Häuser des Landeskrankenhauses liegen hauptsächlich in der psychiatrischen, psychotherapeutischen, psychosomatischen und neurologischen Behandlung. Das Gesundheitszentrum Glantal ist mit seiner Struktur ein solitäres Haus innerhalb des öffentlichen Unternehmens.
Mögliche Interessenten müssen dem Landeskrankenhaus ein Übernahme- und Zukunftskonzept vorlegen, nach dem die allgemeine Versorgung mit ambulanten und stationären Krankenhausleistungen sowie eine flächendeckende Notfallversorgung und eine neurologische Versorgung von Patientinnen und Patienten in der Region langfristig sichergestellt werden kann. Als Mindestanforderung hat das Landeskrankenhaus ebenfalls festgelegt, dass ein neuer Träger die Belegschaft nach gleichen oder vergleichbaren tariflichen Bedingungen und unter Wahrung der Mitarbeiterrechte weiter beschäftigt. Arbeitsrechtliche Fristen, die die Mitarbeiterschaft beim Übergang in ein neues Arbeitsverhältnis schützen, sollen im Konzept über die gesetzlichen Mindestfristen hinaus dargestellt werden. Die Interessenten haben zudem den bestehenden Versorgungsauftrag des Landes Rheinland-Pfalz zu berücksichtigen und die Bereitschaft zu erklären, diesen zu übernehmen. Innerhalb des Interessenbekundungsverfahrens und des sich anschließenden Bieterverfahrens entscheidet das Landeskrankenhaus, welcher Träger infrage kommt. Dabei spielen nicht ausschließlich wirtschaftliche Faktoren eine Rolle.
Es ist das erklärte Ziel des Landeskrankenhauses, den vom Gemeinsamen Bundesausschuss ohnehin als bedarfsnotwendigen Standort in Meisenheim zu erhalten. Sollte das Interessenbekundungsverfahren nicht zu einem Trägerwechsel führen, wird das Landeskrankenhaus das Gesundheitszentrum Glantal nach den Vorgaben der Krankenhausreform selbst weiterentwickeln. Das Gesundheitszentrum Glantal wurde 2015 neu eröffnet. Die Leistungen werden erbracht in den Fachbereichen Chirurgie, Innere Medizin, Neurologie, Neurologische Rehabilitation sowie aktuell in einer interdisziplinären Belegabteilung mit dem Bereich Orthopädie. Das Haus verfügt über 130 vollstationäre und sechs teilstationäre Betten sowie über 30 Betten zur Neurologischen Rehabilitation. Die Pflegeschule hält 75 Ausbildungsplätze vor.