Rückblick auf gemeinsame Arbeit
Marga Christian organisiert Rentnertreffen von ehemaligen Klinikbeschäftigten
Von unserer Reporterin Roswitha Kexel
MEISENHEIM Sie arbeiteten teils vor mehr als 40 Jahren zusammen im ehemaligen Krankenhaus „Hinter der Hofstadt“. Jetzt kamen die früheren Krankenschwestern, Pfleger, Laboranten und andere Beschäftigte zu einem Rentnertreffen im Brauhaus-Restaurant zusammen. Marga Christian aus Lauschied hatte die Zusammenkunft organisiert und dazu im Vorfeld mit knapp 60 früheren Kollegen, beziehungsweise deren Angehörigen telefoniert, denn einige sind bereits verstorben.
Als sie am ersten Juni 1972 ihren Dienst im Meisenheimer Krankenhaus „Hinter der Hofstadt“ antrat, hatten die Krankenschwestern Hildegard Wieck und Gertrud Reuther bereits einige Dienstjahre hinter sich. Hildegard Wieck aus Löllbach arbeitete insgesamt 47,5 Jahre im Meisenheimer Krankenhaus, Gertrud Reuther sogar 48 Jahre und zwei Monate, Annelotte Frenger aus Desloch, die krankheitsbedingt nicht zum Treffen kam, war 46 Jahre im Krankenhaus tätig. Klara Schmell aus Bärweiler war mit 90 Jahren an diesem Abend die älteste Rentnerin, da Anna Schneider (96) aus Hundsbach aus Altersgründen nicht dabei sein konnte.
Keine Frage, dass dieser Abend lang dauerte, weil es viel zu erzählen gab und auch einige Anekdoten ausgetauscht und aufgefrischt wurden. Zwar sehen sich einige der früheren Kolleginnen dann und wann beim Einkaufen oder bei Veranstaltungen in Meisenheim, andere aber wohnen nicht mehr in der Region, deshalb hatte die Zusammenkunft im Brauhaus-Restaurant einen ganz besonderen Stellenwert.
Allein schon das Betrachten der mehr als 300 Bilder, die Marga Christian im Laufe der Jahre in Fotoalben gesammelt, mit Namen und Datum versehen und zum Treffen mitgebracht hatte, nahm einige Zeit in Anspruch. Auch die Aktionen und Demonstrationen zum Erhalt des Meisenheimer Krankenhauses im Jahr 1997 hat sie dokumentiert. Und man glaubt es ihr, wenn sie sagt: „Das Krankenhaus war mein Lebenselixier und ist es immer noch. Ich pflege auch im Neubau auf dem Liebfrauenberg Kontakte zu Krankenschwestern und Ärzten.“
Am Ende des Abends war man sich einig, dass solche Rentnertreffen der Ehemaligen künftig im Zweijahresrhythmus stattfinden sollten. Die meiste Vorarbeit hat Marga Christian mit dem Zusammenstellen der Kontaktdaten ja schon in diesem Jahr erledigt. Ihr Fazit: „Ich erhalte immer noch Anrufe und WhatsApp-Nachrichten, in denen mir bestätigt wird, wie schön das Wiedersehen war. Mir hat es richtig viel Spaß gemacht.“
Früher Krankenhaus, heute Gesundheitszentrum
Das Städtische Krankenhaus Meisenheim entstand 1890 an gleicher Stelle „Hinter der Hofstadt“. Es wurde mehrfach umgebaut. Bis Ende 2002 stand es unter der Trägerschaft des Saarländischen Schwesternverbandes. Seit Januar 2003 gehört das Krankenhaus im Verbund mit der Neurologischen Klinik und dem Sprachheilzentrum zur Landeskrankenhaus-Anstalt des öffentlichen Rechts (AöR) mit Sitz in Andernach. Anfang 2015 wurde im neu errichteten Gesundheitszentrum Glantal (GZG) die Akutversorgung in den Fachbereichen Neurologie, Chirurgie und Innere Medizin sowie Neurologische Rehabilitation unter einem Dach auf dem Liebfrauenberg vereint. Das Sprachheilzentrum zur Therapie von Kommunikationsstörungen bei Kindern und Jugendlichen befindet sich ebenfalls in einem Neubau in unmittelbarer Nachbarschaft des Gesundheitszentrums Glantal. In das Gebäude „Hinter der Hofstadt“ soll im Herbst 2020 die am ersten August eröffnete Krankenpflegeschule des GZG einziehen.
Oeffentlicher Anzeiger Kirn, 15. Oktober 2019