Wiederbelebung: Dummy dient als Übungsobjekt
Tag der Pflegeberufe mit praxisnahen Stationen
MEISENHEIM Zum wiederholten Male lud das Gesundheitszentrum Glantal (GZG) zum Tag der Pflegeberufe mit vielen Informationsmöglichkeiten und Mitmachstationen für Schüler ein – und doch war diesmal einiges anders: oftmals standen sich Schüler und Schüler gegenüber. Denn die am 1. August 2019 in Meisenheim neu eingerichtete Krankenpflegeschule war mit Schulleiterin Tanja Ohlsen und 26 Krankenpflegeschülern in Ausbildung stark vertreten.
„Wir brauchen Pflegekräfte. Und die Auszubildenden sind unser bestes Werbemittel. Solche Tage sind unheimlich wichtig, dabei entdeckt mancher vielleicht, dass der Pflegeberuf der richtige für ihn ist“, meinte Praxisanleiterin Denise Armbrust. Die Krankenpflegeschüler des Ausbildungskurses 2019 hatten pfiffige Plakate gestaltet und besetzten einzelne Stationen wie Blutzucker- und Blutdruckmessen, wobei sie von Praxisanleitern und weiteren erfahrenen Pflegekräften unterstützt wurden. Aus aktuellem Anlass gab es in diesem Jahr auch Informationen zur neu eingeführten generalistischen Pflegeausbildung mit dem Abschluss Pflegefachfrau/-mann, die zum Jahresanfang gestartet ist.
An neun Stationen auf drei Etagen erfuhren die rund 80 Jugendlichen von Schulen aus Meisenheim, Lauterecken und Kirn einiges über Wundmanagement, Hygiene im Krankenhaus, Notfallversorgung, Anatomie und Pflege allgemein. Schulleiterin Tanja Ohlsen und Pflegedirektor Ingolf Drube stellten die Ausbildung im Allgemeinen und am GZG im Besonderen vor. Sie streckten beim kurzen Kennenlerngespräch – einem Azubi-Speeddating – schon mal die Fühler nach Nachwuchs aus. Drube versicherte: „Wir wollen die Azubis in unserem relativ kleinen Haus gut begleiten, damit alle einen Abschluss schaffen. Denn sie werden gebraucht.“ Auch in diesem und im nächsten Jahr sind Ausbildungskurse geplant, denn die Krankenpflegeschule Meisenheim kann insgesamt 75 Plätze in drei Ausbildungsgängen bieten. Daneben stellte Drube einen Umzug in das bis dahin modernisierte ehemalige Krankenhaus „Hinter der Hofstadt“ zum Jahresanfang 2021 in Aussicht.
Einige Schüler konnten in einem Altersanzug die Erfahrung machen, wie eingeschränkt Sehvermögen und Beweglichkeit im Alter sein können. Auf die Frage, was sie persönlich am beschwerlichsten empfunden habe, meinte Zoe: „Die schlechte Sicht, die schweren Arme, und dass man so schnell aus der Puste kommt.“
Andere durften Bonbons laparoskopisch „operieren“, die Wiederbelebung an einem Dummy üben, eine rückenschonende Aufstehhilfe oder einen Lifter testen. „Solche Hilfen hätte ich mir schon vor 30 Jahren gewünscht“, bemerkte die examinierte Krankenschwester und Praxisanleiterin Claudia Hulla zu Aufstehhilfe und Lifter. Krankenpflegeschülerin Jana Miller sprühte geradezu vor Begeisterung. Sowohl die Theoriestunden in der Schule als auch die Praxistage im GZG seien interessant und lehrreich, man könne sich als Azubi sehr gut aufgehoben fühlen.
Oeffentlicher Anzeiger, 20. Januar 2020