Wir wollen die Rahmenbedingungen für unsere Mitarbeitenden zukunftsfähig gestalten
"Wir möchten alles daransetzen, für unsere engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Rahmenbedingungen zu schaffen, die es ermöglichen, sowohl die Versorgung vor Ort als auch die Leistungsfähigkeit des Krankenhauses auch unter den neuen Gegebenheiten zu sichern." - Dr. Thorsten Junkermann, Stellv. Geschäftsführer, Landeskrankenhaus
Wir teilen die in Meisenheim allgegenwärtige Einschätzung zur hohen Einsatzbereitschaft unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter uneingeschränkt. Die Kolleginnen und Kollegen unternehmen alles, was in ihrer Macht steht, um die Gesundheitsversorgung in der Region bestmöglich zu gewährleisten. Auch uns bewegt die Frage, wie dieses Engagement unter den aktuellen und zukünftigen Rahmenbedingungen weiterhin Früchte tragen kann.
Die wesentlichen Effekte der bevorstehenden Krankenhausreform bestehen in der Bündelung von Leistungen in entsprechend ausgestatteten Zentren. Im Frühjahr 2025 veröffentlichte die Barmer (gesetzliche Krankenkasse) hierzu eine Studie: BARMER Institut für Gesundheitssystemforschung (bifg): Studie zur „Wohlfahrtsbasierten Versorgungsplanung“. Darin kommen die Autoren zu dem Schluss: „Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass Patientinnen und Patienten eine längere Fahrzeit in ein weiter entfernt liegendes Krankenhaus mit Schwerpunkt auf thoraxchirurgische Behandlungen in Kauf nehmen würden, wenn sie dafür zum Beispiel eine höhere Überlebenschance erwarten können.“
Gleichzeitig steigen die Ausgaben der Krankenkassen und die Beiträge für die Versicherten erheblich. Die AOK (AOK Sofortprogramm) hat bereits aktiv Maßnahmen vorgeschlagen, um den ohnehin sehr hohen Lohnnebenkosten entgegenzuwirken. Ein zentraler Punkt dieser Forderungen ist die Umsetzung der Krankenhausreform sowie die im Positionspapier geäußerte Erwartung: „Die Krankenhausstrukturreform wird das Angebot in der stationären Versorgung spürbar konzentrieren.“ Ebenso wird die konsequente Umsetzung von Qualitätskriterien für Leistungsgruppen eingefordert: „Zudem sind die evidenzbasierten Qualitätsvorgaben für Leistungsgruppen konsequent umzusetzen, um die Behandlungsergebnisse für die Patientinnen und Patienten deutlich zu verbessern.“
In einem Grundversorgungskrankenhaus mit vergleichsweise geringer Anzahl an Fachpersonal bestehen – ohne größere Strukturen im Hintergrund – kaum Möglichkeiten, altersbedingte Ausscheidungen oder berufsbedingte Wechsel zu kompensieren. Ebenso lassen sich durch gebündelte Einkaufsmengen günstigere Preise für medizinische Geräte und Materialien erzielen – dies setzt jedoch entsprechende Volumina voraus. Für kleine Standorte sind solche Preise in Einzelverhandlungen kaum realisierbar.
Auch die Deutsche Krankenhausgesellschaft erwartet eine zunehmende Ambulantisierung (DKG Positionspapier - Förderung der Ambulantisierung): „Dank moderner Narkose- und Operationsverfahren sowie der Fortschritte in der Medizintechnik können heute immer mehr Operationen, Eingriffe und auch konservative Behandlungen durchgeführt werden, ohne die Patientinnen und Patienten dazu stationär in ein Krankenhaus aufnehmen zu müssen.“ In diesem Zusammenhang sieht die DKG auch wirtschaftliche Einsparpotenziale („Wirtschaftlichkeitsreserven“).
Wir möchten alles daransetzen, für unsere engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Rahmenbedingungen zu schaffen, die es ermöglichen, sowohl die Versorgung vor Ort als auch die Leistungsfähigkeit des Krankenhauses auch unter den neuen Gegebenheiten zu sichern. Dies sehen wir bei einer Angliederung an einen fachlich ähnlich aufgestellten, aber größeren Krankenhausträger deutlich eher gewährleistet als bei einer Beibehaltung des Status quo. Wir nehmen wahr, dass viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter diese Notwendigkeit nachvollziehen können – und sie sogar aktiv unterstützen.
Dr. Thorsten Junkermann, Stellv. Geschäftsführer, Landeskrankenhaus