Kinderneurologie

Die Kinderneurologie betreut im Verbund mit ihren Mainzer Spezialambulanzen auf der Station G6 (Griesinger Haus) Kinder mit neurologischen und sozialpädiatrischen Krankheitsbildern.

Die Kinderneurologische Abteilung bietet 20 Betten für Patienten mit

  • Krampfanfällen
  • Lähmungen (Cerebralparesen)
  • komplexen Entwicklungsstörungen
  • Fehlbildungen (z.B. Spina bifida)
  • Chromosomenstörungen (Trisomie 21, Fragiles X)
  • Stoffwechselerkrankungen (z.B. neurometabolischen Erkrankungen)
  • Verhaltensstörungen
  • Schulwendigen Störungen (Teilleistungsschwächen z.B.: Lese- Rechtschreibschwäche)
  • Schlafstörungen
  • Sinnesstörungen
  • Entwicklungsstörungen der vegetativen Funktionen (z.B. Einnässen, Einkoten)
  • Störungen, die eine intensive Blockbehandlung erfordern (Kinder-Intensiv-Therapie (KIT) Krankengymnastik, Ergotherapie

Wie wir arbeiten

In der Abteilung stehen umfangreiche diagnostische Möglichkeiten zur Verfügung. Unter anderem sind dies folgende Verfahren: Elektroencephalographie (EEG: Ableitung der Gehirnströme), Evozierte Potentiale (AEP, SEP, VEP), EKG, Ultraschall mit Farbdoppler, Kernspintomographie (NMR), Computertomographie, Stoffwechseldiagnostik, Genetische Diagnostik.

Die Kinder können alleine oder zusammen mit einem Elternteil aufgenommen werden. Kinder, insbesondere Kleinkinder, leiden dann nicht unter einer Trennung. Es besteht für das Stationsteam die Möglichkeit, die Interaktionen zwischen Eltern und Kind besser zu verstehen. Außerdem ist die Mutter oder der Vater bei den Behandlungen anwesend und kann besser angeleitet werden.

Die Station unterscheidet sich von den üblichen Kinderkliniken, die sich vorwiegend mit akuten Erkrankungen beschäftigten. Das Krankenhausbett dient nur zum Schlafen und steht tagsüber meist leer. Darum sind ausreichend Räume für die Therapien, das Spiel und die Alltagsgestaltung vorhanden. Die erforderlichen Untersuchungen und Behandlungen erfolgen in einem multiprofessionellen Team, unter ärztlicher Leitung.

  • Einstellung und Überwachung von medikamentösen Behandlungen (z.B. Krampfschutzbehandlung bei Anfallsleiden mit Antiepileptika, Stimulantienbehandlung für überaktive Kinder mit Aufmerksamkeitsstörungen, die Spastik reduzierender Medikamente)
  • Bestimmung des Entwicklungsstandes unter Berücksichtigung des Verhaltens und der spezifischen Behinderungen (z.B. Sinnesbehinderungen)
  • Verhaltensbeobachtung des Kindes (inkl. Interaktionsbeobachtung)
  • Hilfestellung zur Bewältigung von vorliegenden Behinderungen
  • Physiotherapie (inkl. neurophysiologische Übungsbehandlung nach Bobath)
  • Ergotherapie
  • Psychomotorische Übungsbehandlung als Einzel- oder Gruppenbehandlung
  • individuelle Hilfsmittelversorgung (inkl. Eingewöhnung und Training)
  • Sozialberatung: Informationen und Hilfestellungen über den Behindertenausweis, Pflegeversicherung und Pflegegelder, Eingliederungshilfen, Fahrterleichterung, Krankenhilfen, Ferienaufenthalte, Heimunterbringung, Vermittlung in Pflegefamilien in Zusammenarbeit mit den zuständigen Ämtern, Vermittlung von behindertengerechten Wohnungen, Beratung der Antragstellung zum behindertengerechten Bauen, Hilfestellungen für Kurzzeitpflege, Kuranträgen, Ferienfreizeiten, Fahrzeughilfe
  • Psychologische Beratung nach vorheriger Abstimmung mit den ebenfalls am Untersuchungsteam beteiligten Berufsgruppen inkl. Psychotherapie
  • Beratung der Bezugspersonen
  • Beratung beteiligter Institutionen (Kindergärten, Schule, Pflegefamilien)

Die Betreuung erfolgt durch Fachpädagogen, in einem interdisziplinären Team, zusammen mit medizinischen Fachexperten auf der Station.

Während des Aufenthalts in der Klinik gibt es Krankenhausunterricht. Es erfolgt in der Regel Einzelunterricht (6 – 10 Schulstunden) in den Kernfächern, um auf die unterschiedlichen Altersgruppen, die unterschiedlichen Entwicklungsstände und die zahlreichen Verhaltensbesonderheiten ideal eingehen zu können.  Hierbei erfolgt auch eine sonderpädagogische Untersuchung und Bewertung des Schulleistungstandes (Stärken und Schwächen), eine Abklärung von Lernstörungen, eine Bewertung von Sozialverhalten im Klassenverband, sowie eine Untersuchung im Hinblick auf das Integrationsvermögen, die Lernbereitschaft und das Konzentrationsvermögen. Ziel dieser Beobachtungen ist eine Beratung über die bestmögliche Schulform.

Unsere Patienten leiden vielfach an komplexen Erkrankungen. Dies erfordert die Betreuung der aufgenommenen Kinder unter kinderärztlicher Leitung im Team mit klinischen Psychologen, Krankengymnasten, Sozialpädagogen, Sonderpädagogen, Ergotherapeuten, Logopäden, Kinderkrankenschwestern und -pflegern und Sozialarbeitern.

Erfahren Sie mehr zum Team der Kinderneurologie.

Ergänzend zum Angebot der Kinderneurologie in Alzey steht das vorwiegend ambulante Angebot an der Rheinhessen-Fachklinik Mainz. Hier steht eine Spina bifida-Ambulanz für Kinder und Erwachsene, eine sozialpädiatrische Ambulanz sowie eine Frühfördereinrichtung und eine integrative Montessori-Kindertagesstätte zur Verfügung. Mehr Informationen zum Angebot am Standort Mainz erhalte Sie auf der Seite der Rheinhessen-Klinik Mainz.

Ihre Ansprechpartner

Sartorius, Kirsten
Kirsten Sartorius
Pflegerische Abteilungsleiterin

Tel.: 06731 50-1357

k.sartorius@rfk.landeskrankenhaus.de