Das Landeskrankenhaus fährt seine Leistungen wieder hoch

Viele Behandlungen in Krankenhäusern wurden in den vergangenen Wochen aufgrund der Corona-Pandemie zurückgestellt. Die bislang positive Entwicklung ermöglicht es jedoch, dass Krankenhäuser ihre Leistungen wieder in größerem Umfang anbieten können.

Ambulante OP

So hat auch das zum Landeskrankenhaus (AöR) zugehörige Gesundheitszentrum Glantalt seit wenigen Tagen ihre Operationssäle für geplante und bislang verschobene Eingriffe wieder geöffnet. „Unsere chirurgische Abteilung nimmt nach und nach Kontakt auf zu den Menschen, deren Operationen aufgrund der Coronakrise verschoben wurden.“, sagt Stephan Backs, Kaufmännischer Direktor des Gesundheitszentrums Glantal.

Auch die anderen Bereiche des Krankenhauses, wie die gesamte Neurologie mit ihren Akut- und Reha-Abteilungen und die Innere Medizin, stehen stationär wie ambulant zur Verfügung. Backs: „Außer der Chirurgie waren während des Lockdown alle Bereiche geöffnet, doch die Menschen haben die Leistungen weniger wahrgenommen.“ Der Klinikleiter beruhigt: „Niemand muss mehr die Sorge haben, dass er einem Covid-19-Patienten den Platz wegnimmt, wenn er bei uns behandelt wird. Die Kapazitäten sind ausreichend.“ Krankenhäuser müssen nach der aktuellen Landesverordnung 20 Prozent ihrer Beatmungsplätze für mögliche Covid-19-Patienten freihalten. „Es stehen ausreichend Plätze für die Behandlung anderer Patienten zur Verfügung“, erklärt Backs.

Auch aus hygienischer Sicht wird im Meisenheimer Krankenhaus alles getan, um Mitarbeitern und Patienten Sicherheit zu gewährleisten. Backs: „Alle Mitarbeiter sind aufgefordert Masken zu tragen. Wir haben eine Station, die 1b, komplett zur Covid-Station umfunktioniert.“ Drei Zonen auf dieser Station sorgen für eine strikte Trennung der einzelnen Patientengruppen. Darüber hinaus wird jeder Patient bei seiner stationären Aufnahme auf das Coronavirus hin getestet und bis zum Ergebnis kurzfristig in vorbeugender Isolierung untergebracht. Patienten, die ambulante oder tagesklinische Termine haben, werden mehrere Tage vor der geplanten Behandlung getestet.

Dem erfahrenen Klinikchef ist bewusst, dass es in den kommenden Monaten möglich ist, dass das Coronavirus bei einem Mitarbeiter oder einem Patienten nachgewiesen wird – wie vor zwei Wochen im GZG bei einer Patientin geschehen. „Mit dieser außergewöhnlichen Situation müssen wir als Gesellschaft in den nächsten Monaten umzugehen lernen. Eine Ansteckung ist möglich – ob im Supermarkt oder auf der Arbeit. Entscheidend ist, dass wir im Krankenhaus konsequent darauf reagieren können.“

Als Vorsichtsmaßnahme wurden vor zwei Wochen insgesamt 59 Mitarbeiter aus dem laufenden Betrieb heraus nach Hause geschickt. Alle betroffenen Mitarbeiter wurden den zuständigen Gesundheitsämtern gemeldet und getestet. Für 51 Mitarbeiter wurde vorsorglich eine häusliche Quarantäne ausgesprochen. Die Ergebnisse der durchgeführten Erst- beziehungsweise Zweittests waren alle negativ. Mittlerweile haben 48 Mitarbeiter ihre Arbeit wieder aufgenommen. Keiner der Mitarbeiter wurde bis dato positiv getestet.

Fünf Beatmungsgeräte stehen im GZG zur Verfügung, wovon bislang nur ein Gerät für die Behandlung einer  Covid-19-Patientin genutzt werden musste. „Auch wenn die Infektionen aufgrund der Lockerungen in den nächsten Wochen wieder zunehmen sollten, sehen wir uns gut gerüstet, den Menschen in der Region – ob Corona-Patient oder nicht – eine gute und sichere Behandlung bieten zu können.“ Eines bleibt jedoch erhalten: Besuche sind im Gesundheitszentrum Glantal bis auf Weiteres nicht gestattet.

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