Psychomedizinische Abteilung
Behandlung in der Psychomedizinischen Abteilung
In der Psychomedizinischen Abteilung werden Patienten behandelt, die an einer Psychose erkrankt sind oder deren Intelligenz gemindert ist. Ein Schwerpunkt liegt in der medikamentösen Therapie. Im hochgesicherten Bereich können sich die Patienten von Beginn an einer psychoedukativen Gruppe anschließen. In dieser setzen sie sich intensiv mit ihrer Krankheit auseinander und erlernen Strategien, um sie zu bewältigen.
Zur Abteilung gehören auch eine rehabilitativ ausgerichtete Station und eine Außenwohngruppe, welche gemischtgeschlechtlich belegt sind.
Behandlungsspektrum
Patienten der Psychomedizinischen Abteilung leiden oft an Schizophrenien und wahnhaften Störungen, die ihre Fähigkeiten zu denken und ihre Umgebung geistig wahrzunehmen grundlegend beeinflussen. Sie können ihre Gefühle nicht kontrollieren, zeigen aber auch Wahnsymptome wie Kontroll-, Beziehungs-, Liebes- und Beeinflussungswahn.
Die Patienten hören Stimmen oder nehmen Gerüche wahr, die anderen Menschen nicht zugänglich sind. Ihre Stimmungslage kann variieren von niedergeschlagen oder verstimmt bis hin zu gereizt in Verbindung mit vermindertem oder gesteigertem Antrieb (Erregungszustand). Diese Erkrankungen treten am häufigsten ab dem 20. Lebensjahr auf und verlaufen episodisch oder chronisch.
Intelligenzgeminderte Patienten charakterisieren eine unvollständige Entwicklung der geistigen Fähigkeiten mit besonderer Beeinträchtigung von Fertigkeiten wie Sprache, motorischen und sozialen Fähigkeiten und Kognition. Die Beeinträchtigungen bestehen seit Geburt. Eine Heilung oder Linderung im eigentlichen Sinne ist nicht möglich, sondern vielmehr die Förderung der vorhandenen Fähigkeiten und Fertigkeiten.
Zu der Abteilung gehört auch die forensische Frauenstation. Der prozentuale Anteil an Patientinnen in der Forensik ist sehr gering, er liegt bundesweit bei fünf bis acht Prozent. Die Delikte psychisch kranker Rechtsbrecherinnen unterscheiden sich in der Regel von denen psychisch kranker Männer. In den meisten Fällen handelt es sich um Beziehungstaten. Meist haben die Patientinnen in der Kindheit selbst Gewalt erfahren oder sind sexuell missbraucht worden.
Die Frauen sind auf zwei gemischtgeschlechtlichen Stationen untergebracht. Eine Station befindet sich in Weißenthurm. Sie verfügt über höhere Sicherungen und ist auch für Aufnahmen zuständig. Die zweite Station befindet sich in Andernach. Diese nimmt rehabilitative Aufgaben wahr und verfügt über eine angeschlossene Außenwohngruppe, welche ebenfalls gemischtgeschlechtlich belegt wird.