Reha für Kinder mit Begleitperson

Die Aufnahme von Begleitpersonen in der Kinder- und Jugendrehabilitation ist dann sinnvoll und nötig, wenn das Kind die Reha nicht alleine bewältigen kann. 

Gründe für die Mitnahme einer Begleitperson in die Kinder-Reha

  • Das Kind ist zu jung, um längere Zeit alleine von zu Hause weg zu bleiben
  • Das Kind benötigt Unterstützung im Alltag, z.B. bei körperlichen Einschränkungen
  • Die Behandlung schließt das Eltern-Kind Verhältnis mit ein (z.B. bei Interaktionsstörungen)
  • Die Eltern benötigen intensive Schulung und Anleitung bei der Versorgung des Kindes (z.B. bei neuen Hilfsmitteln, Diabetesmanagement)

Wann ist eine Mitaufnahme einer Begleitperson nicht sinnvoll?

  • Kindern und Jugendlichen ab ca. 12 Jahre können in der Regel alleine in eine Reha fahren
  • Das Kind/ der Jugendliche soll in der Reha lernen, selbständiger zu werden und eigenverantwortlich zu handeln
  • Die soziale Interaktion in Gruppen gleichaltriger Jugendlichen soll gefördert werden

Reha mit Begleitperson

Ausgehend von den verschiedenen Gründen, warum ein Kind begleitet wird, haben die Eltern und Bezugspersonen verschiedenen Aufgaben während der Reha:

  • Sie betreuen und beaufsichtigen Ihr Kind außerhalb der Gruppenzeiten und Therapien
  • Sie erwerben Wissen, Fähigkeiten und Kompetenzen, um mit der Erkrankung Ihres Kindes und den Auswirkungen (besser) umgehen zu können
  • In den Therapiegruppen lernen Sie, wie Sie Ihr Kind in der Bewältigung der Aufgaben noch besser unterstützen können
  • Sie üben neue Verhaltensweisen gemeinsam ein und übernehmen diese in den Lebensalltag
  • Sie können Bewältigungsstrategien erlernen, um mit Ihren eigenen Belastungen besser umgehen zu können
  • Sie haben eine Vorbildfunktion für Ihr Kind

Wenn Familien mit mehreren Kindern anreisen, kann eine weitere erwachsene Begleitperson während der Reha hilfreich sein. Bitte fragen Sie hierzu bei den Mitarbeitenden an der Zentrale und im Patientenservice nach.

Kinder, die von ihren Eltern oder einer anderen Bezugsperson begleitet werden, schlafen mit ihren Eltern in einem Ein- oder Zwei-Zimmerappartement auf dem Gelände. Die Mahlzeiten werden gemeinsam im Speiseraum eingenommen (Änderungen wegen Hygienevorschriften sind möglich).

Im Tagesverlauf bringen die Eltern ihre Kinder zu den Therapien, den Gruppenangeboten oder zu Gesprächen. Wo und wann diese Termine sind steht auf dem Therapieplan, den die Familien von uns erhalten.

Die Kinder mit Begleitpersonen werden auf der Gruppe „Kauzenburg“ in altersgemäßen Gruppen zu festgelegten Zeiten bereut und pädagogisch gefördert.

In der Stationsgruppe stehen folgende Themen im Vordergrund:

  • Soziale Interaktion in der Gruppe, Übungsfeld mit Gleichaltrigen
  • Vermittlung von Stärken durch Förderprogramme
  • Anleitung zur Freizeitgestaltung durch kreative Angebote, Bewegungs- und Gesellschaftsspiele 
  • Sprachförderung im Alltag
  • Interaktions- und Emotionsförderung
  • Elternanleitung und Unterstützung

Auch Gesprächswünsche mit unseren Ärzt:innen, Psycholog:innen oder Therapeut:innen werden über die Stationsgruppe vereinbart.

Da wir wissen, dass in Familien „niemand alleine krank ist“, werden Eltern und Begleitpersonen bei uns in die Behandlung mit eingebunden. Sie sind auf der einen Seite selbst psychisch und emotional Betroffene, aber auch Unterstützer im Genesungsprozess Ihres Kindes.

Wir möchten Sie an der Seite Ihres Kindes stärken, damit Sie gemeinsam Ihre Ziele erreichen können.

Je nach Unterstützungsbedarf erhalten Sie folgende Angebote:

  • Eltern-Kind-Bewegungsangebote
  • Eltern-Kind-Entspannung
  • Familienergotherapie
  • Schulungen, Workshops und Seminare zu vielen verschiedenen Themen wie Krankheitsbilder und deren Behandlung, Erziehungsberatung, Umgang mit Gefühlen, sozialrechtliche Fragen usw.
  • Vorträge zur Gesundheitsförderung
  • Erlebnispädagogische Aktivitäten

Der Unterricht in der Klinik Viktoriastift wird für alle Schulformen und Klassenstufen durchgeführt.

Schule in der Klinik verläuft anders, als die meisten Kinder und Jugendlichen es von zu Hause kennen. In kleinen Gruppen kann sich die Lehrkraft auf die Bedürfnisse der Kinder einstellen und die individuellen Lehrpläne bearbeiten.

Der Stundenumfang beträgt ca. 10 Einheiten pro Woche und ist eng mit dem Therapieplan abgestimmt. Es erfolgt keine Notengebung, es werden in der Regel auch keine Hausaufgaben vergeben oder Arbeiten geschrieben.

Schule in der Rehabilitation hat zudem andere Aufgaben und Ziele, als die Heimatschule:

  • Die Rückkehr in die eigene Schule erleichtern
  • Anschluss an die Klasse sicherstellen
  • Lernfähigkeit verbessern durch Schaffen eines positiven Erlebnisraumes und von Erfolgserlebnissen
  • Selbstvertrauen fördern

Geschwisterkinder, die nicht alleine zu Hause bleiben können, können als Begleitkinder mit aufgenommen werden.

Die Begleitkinder wohnen mit der Familie im Zimmer / Appartement und werden in der Klinik verpflegt. Die Bezugsperson betreut und beaufsichtigt die Geschwisterkinder im Alltag. Nach Absprache können die Geschwisterkinder kurzzeitig auf der Stationsgruppe betreut werden, wenn die Eltern einen Gesprächstermin haben oder einen Vortrag besuchen. 

Schulpflichtige Begleitkinder können in der Rehaklinik nicht beschult werden. Die Familien müssen in diesem Fall Absprachen mit der Heimatschule treffen, so dass über die Weitergabe von Aufgaben oder Home-Schooling der Unterricht gewährleistet werden kann.

Mitaufnahme von zwei Begleitpersonen

Wenn Familien mit mehreren Kindern anreisen, kann eine weitere erwachsene Begleitperson während der Reha hilfreich sein. Bitte fragen Sie hierzu bei den Mitarbeitern an der Zentrale und im Patientenservice nach.

Eltern- und Familienbegleitung

Ansprechpartner für Familien bei Fragen während des Aufenthaltes, Angebote für Familien, Freizeitangebote, Verleih von Spielen, Bewegung und Spiele wie z.B. Nordic walking, Ballspiele, kreative Angebote, Anleitung zur Gestaltung Familienzeit, Erarbeitung von Lösungsmöglichkeiten

Wäsche

Ihre persönliche Wäsche und die Ihrer Kinder können Sie in den bereitgestellten Waschmaschinen gegen Gebühr waschen.

Speisesaal

Sie bedienen sich morgens und abends am Buffet im Speisesaal. Beim Mittagessen steht das Servicepersonal der Küche zur Essensausgabe für Sie bereit.

Teeküche

In den Wohnhäusern 30 und 40 befinden sich Küchen mit Kaffeemaschine, Geschirr, Wasserkocher, Mikrowelle und Kühlschrank.

Kontakt zu den Mitarbeitenden

Bei Gesprächswünschen mit dem Klinikpersonal können Sie sich gerne an die Mitarbeitenden der Stationsgruppe wenden. Ein Gesprächstermin wird Ihnen über den Therapieplan mitgeteilt. Sie können Rückmeldung über den Rehabilitationsverlauf Ihres Kindes erhalten und haben die Möglichkeit Fragen zu stellen. Nutzen Sie die Möglichkeit, dass Sie in der Klinik alle Fachpersonen zur Gesundheit ihres Kindes vor Ort haben und stellen Sie uns Ihre Fragen!